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jedem Schritt historisch merkwürdigen Boden. Ich
will in Kürze des Beispiels wegen nur Einiges an-
führen, da es hier nicht am Platze ist, eine Geschichte
der Stadt Nürnberg zu liefern. Wenige Passanten
des inneren Lauferplatzes werden ahnen, dass hier
vordem ein jüdischer Begräbnissplatz war. Wanderst
Du über den Marktplatz, so erinnert nichts mehr an
das hier gestandene und durch Feuer und Plünderung
zerstörte Judenviertel. Einige Schritte weiter, und
Du bist auf dem Trödelmarkt angelangt, allwo noch
im Jahre 1552 ein Galgen stand. Dass in dem Thurme
am Henkersteg der Henker seine Behausung hatte,
dürfte bekannter sein, vielen Anwohnern des Max-
platzes aber wird neu sein, dass im Jahre 15583 hier
noch der Rabenstein (eine Richtstätte) seinen Platz
hatte. Von hier aus wenige Schritte der Wanderung
und man ist auf der Hallerwiese angelangt. Dieselbe
ist der älteste Vergnügungsplatz der Nürnberger. Sie
war vormals Eigenthum der Frau eines Peter Haiden,
einer gebornen Haller. Von ihr kaufte sie der Rath
im Jahre 1484 und schuf daraus einen öffentlichen
Belustigungsort für die Bürgerschaft. Die im Jahre
1443 auf der Hallerwiese gepflanzten Linden wurden
im markgräflichen Kriege 1552 abgehauen, 1558 aber
wieder neue gepflanzt. Von der Mitte des fünfzehnten
Jahrhunderts an war die Hallerwiese der allgemeine
Vergnügungsort der Nürnberger. Sie diente allerlei
öffentlichen Belustigungen und war der Hauptschau-
platz aller Festlichkeiten. Um dieselbe Zeit erhielt
sie auch, wie die Chroniken besagen, »einige laufende
Brunnen«. Im Jahre 1810 war die Hallerwiese der
Ort, woselbst die Kaufleute in Folge der Continental-
sperre alle in Besitz habenden englischen Waaren
abliefern mussten, allda sie dann entweder verbrannt
oder zerschlagen und in die Pegnitz geworfen wurden.
Heute bildet die Hallerwiese eine beliebte Promenade,