Aus einem Brief Eduard Feuerbachs an
seinen Bruder Anselm in Speyer.
Datiert Erlangen den 16. 10. 34.
.,. Lord Stanhope, geizig, schwachmütig, schwach-
köpfig, bis zur Grenzlinie der Verrücktheit eine einmal
genommene Richtung verfolgend, nahm wahrscheinlich
aus der spekulativen Großmuth (sich) Caspar Hausers,
in dem er den künftigen Erben eines großen Vermögens
erblickte, an, um neben einen europäischen Ruf, zugleich
mit hinreichenden Prozenten seinen Aufwand zurück zu
erhalten. Als eine nach Ungarn hin gerichtete Unter-
suchung erfolglos blieb, fing Stanhope, besonders durch
Einwürfe, die man ihm in England machte, an, zu
zweifeln an Kaspars Wahrhaftigkeit. Er theilte dem Vater
eine Reihe darauf sich beziehender Fragen mit, die dieser
durch Klüber ihm beantworten ließ. Vater glaubte daraus,
u. dem sonstigen Benehmen d. Lords abnehmen zu müssen,
daß er von den gegen Hauser übernommenen Verbindlich-
keiten (sich) losmachen wolle, u. ließ ihm zu verstehen
geben, daß man auf gerichtlichem Wege ihn zur Er-
füllung der übernommenen Verpflichtungen zwingen
würde. Dieß rief zuerst in dem Grafen Erbitterung gegen
Vater hervor, dazu kam daß man ihn in England von
Seite seiner Familie beinahe für geisteskrank erklären
lassen wollte, weil sie besorgte er möchte s. Vermögen
dem Findling zuwenden, von andern Seiten ihn aber
damit aufzog, als habe er sich in Deutschland an der Nase
herumführen lassen. Um das Maas der Entrüstung in
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