Full text: In Memoriam Adolf Bartning

ihm voll zu machen, bezeichnete ihn das Gerücht sogar 
als denj., der den Mörder Caspar Hausers gedungen 
habe. Was Wunder, daß er leidenschaftlich wurde, und 
nun in blinder Wuth, dem Büffel gleich, auf den nächsten 
Besten loszieht, u. Leichen nicht verschont. Dies mögen 
die Motive sein, die den Grafen zu seinem jetzigen Be- 
nehmen bestimmten, wie wohl manche ihm noch weit 
unedlere unterlegen wollen. 
Ob nun Caspar Hauser wirklich ein Betrüger war, 
oder nicht, so geht die Ansicht der Unbefangenen, be- 
sonders derjenigen, die ihn anfänglich sahen, dahin, daß man 
Caspar Hauser von diesem Vorwurfe freisprechen müßte. 
Dieser Ansicht ist besonders auch Lochner, der ihn in d. 
frühsten Zeit s. Erscheinung in Nürnberg mehrmals 
beobachtete, und dessen ruhiger besonnener kaltblütiger 
Blick ziemlich sicher gegen Illusionen ist. Gleichwohl ist 
nicht zu läugnen, daß vieles so räthselhaft in seiner 
Geschichte ist, daß man es denen nicht verargen kann, 
die daran zweifelten. Doch lassen sich diese Räthsel 
noch leichter lösen, als diejenigen, auf welche man 
stößt, wenn man Caspar als einen planvollen Betrüger 
annımmt. 
Was ist zu thun, wegen der Verunglimpfungen, die der 
Lord gegen das Andenken unseres Vaters sich erlaubt 
hat? Ich habe mich mit mehreren verständigen Männern 
darüber benommen, mit Hofmann, Arnold, Lochner, die 
Meinung der meisten geht dahin, noch einige Zeit zu 
warten, bis die Untersuchung, die noch fortgeht, wie 
ich vernommen habe, geschlossen ist; weil erst dann 
dem Lord mit Nachdruck begegnet werden u. seine 
verläumderische Beschuldigung niedergeschlagen werden 
kann ..
	        
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