Objekt: Die Dichtungen des Hans Sachs zur Geschichte der Stadt Wien

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gebürgert, und zwar stützen sich ihre Vertheidiger auf 
die Einleitung des launigen Gedichtes „Von dem ver-— 
lornen redenden Gulden“, wo Hans Sachs erzähit: 
„Als ich wandert von Nuͤrnberg 
Hehn Wien unnd kam zum Kalenberg, 
Von dem ich inn mein jungen tagen 
Zo mancherley het hoͤren sagen 
Nemblich, das darauff wer ein schloß 
Von Beyden erbawt, starck und groß 
Doch yetzund oͤd, zum thail zerstoͤrt, 
Darinn man etwan sech und hoͤrt 
Zeltzam gespenst und Santasey. 
Weil ich so nahend war darbey, 
Hieng ich hinauff in das alt gemewer 
Dar mir die selzamst abenthewer 
Zustund.“ 
xus diesen Worten nun den Aufenthalt des Mei- 
sters in Wien sicherstellen zu wollen ist zu gewagt; 
Hans Sachs liebt es eben vielen seiner Erzählungen 
den Schein des persönlich Erlebten zu geben, und in 
diesem Sinne bat er auch hier die Beschreibung des 
Schlosses auf dem Kahlenberge eingeflochten. „Pbenso 
venig ist aus einem Schwank, „von den Ursprung des 
weihwassers“, den er aus dem Munde eines alten 
„Curtisans“ zu Rom vernommen haben will, eine Rom— 
falrt des Dichters abzuleiten. Die Erzählung fand hier 
»ben den angemessenen Hintergrund, wie denn auch 
in gleicher Weise in einem „Kampfgesprech zwischen 
wasser und wein“, in welchem Neptunus und Bachus 
redend auftreten, Genua den Schauplatz bildet, wo der 
Dichter in einer Rebenlaube das Gespräch der Götter
	        
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