Volltext: Divi Pauli Omnium Christianorum Epithymia sive Desiderium, Das ist: Deß Heiligen Pauli/ unnd aller frommen Christen einiger Hertzenswunsch: Ich hab Lust abzuscheiden/ unnd bey Christo zu seyn

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lernte, 15 Batzen vierteljährig zu erheben. Die Zunft- 
verfassung der Lehrer dauerte bis zum Anfang unseres 
Jahrhunderts. Lateinische, mit einzelnen Kirchen ver- 
bundene Schulen hatte Nürnberg schon im 14. Jahr- 
hundert. Die lateinische Schule bei Sct. Sebald wird 
schon 1337 erwähnt, eine zweite lateinische Schule war 
bei der Kirche Sct. Lorenz, eine dritte beim heil. Geist- 
Spital, eine vierte im deutschen Hause. Das Gym- 
nasium wurde 1526 im Egydien- Kloster errichtet und 
von Melanchthon eingeweiht. Im Jahr 1696 brannte es 
mit der Kirche ab, 1699, früher als der Neubau der 
Kirche, wurde das jetzige Gebäude an die Stelle gesetzt. 
Im Jahr 1575 verlegte der Rath das Gymnasium nach 
Altdorf, wo für höhere Unterrichtszwecke von 1571—1575 
das schöne Collegiumgebäude errichtet worden war. Als 
die hohe Schule in Altdorf 1622 zu einer Akademie, 1623 
zu einer Universität erhoben worden war, zeigte es sich, 
dass die Verbindung des Gyınnasiums mit der Universität 
in einer so kleinen Stadt der Disciplin der Schüler nicht 
förderlich sei; man hielt es für rathsam, das Gymnasium 
wieder nach Nürnberg zurück zu verlegen, was im Jahr 
1633 ausgeführt wurde. Die schöne steinerne Bildsäule 
Melanchthon’s, welche gegenwärtig vor dem Gebäude 
des Gymnasiums steht, ist von Burgschmied und wurde 
1826 beim Jubiläum der Anstalt errichtet. Die poly- 
technische und Gewerbsschule besitzt zwei grosse 
Gebäude im sogenannten Peunthof. Die Peunt (das 
Wort bedeutet im Altdeutschen einen umzäunten Platz) 
gehört eigentlich dem Bauamte zu und wird schon seit 
1319 als Bauhof benützt. Das grosse Gehäude, worin 
sich jetzt die Gewerbsschule befindet, war ursprünglich 
das Bauamt und wurde 1615 aufgeführt. Das neue Ge- 
bäude, welches der polytechnischen Schule zugewiesen ist 
und die Wohnungen der Rectoren beider Anstalten ent- 
hält, ist 1834 errichtet. Schon im Jahr 1822 wurde im 
Interesse der höheren Gewerbe von der Stadt Nürnberg 
eine polytechnische Schule errichtet; 1828 erhielt 
sie das grosse Gebäude im Peunthof, 1835 wurde sie in 
eine Staatsanstalt umgewandelt und in eine Kreisgewerb- 
schule und polytechnische Schule, letztere als höhere Fort- 
setzung der ersteren, geschieden. Mit der Gewerbschule 
ist eine Handwerkerschule., in welcher gegen tausend
	        
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