fullscreen: Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürnberg und Fürth

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jpenftig zu machen. Man darf darin, daß den Wismut- 
malern die Einftellung von Weißmachern geftattet wurde, 
wohl ein Zugeftändnis an den Exporthandel jehen, denn 
diejem Fonnte e8 natürlich erwünjcdht fein, aus der Reihe 
der jelbjtändigen Produzenten ein Zwijchenglied — den 
Weißmachermeifter — ausgefchieden zu fjehen. Ein Zuge- 
jtändnis an den Erporthandel war e8 wohl auch, daß die 
VBerfertigung gewiffer ordinärer Spielwaren jedermann frei: 
jtand und an feine Handwerfksordnung gebunden war. Diefe 
Thatfache Iäßt ih allerdingS erft für die Jpätere Zeit be=i 
fegen; 3. B. bewilligte das Rıugsamt !) 1808 einen Käufler, 
daß er, obgleich jhon einmal wegen Pfufcherei beftraft, feine 
Hobelbant behalten dürfe, um „Meine Schnibereien von 
Kinderfpielwvaren als Tijchlein, Stühlein“ zu machen, und 
in demjelben. Jahr bleiben drei von den Weißmachern wegen 
Pfujcherei verflagte Leute ftraflos, da fie nur „Schnigwerk 
wie Bettftättlein, Stühlein und ähnliche Spieljachen“ fertigten. 
Man darf annehmen, daß diefe Freiheit, ordinäre Spiel- 
lachen zu machen, {chon von alter her beftanden Habe, zu- 
mal da auch andere einfache Artikel, die zum Export be- 
Itinumt waren, von jedermann gefertigt werden fonnten, 
3. B. die hölzernen Schuhzwecde, mit deren Herftellung fich 
Die Mittelwächter (alte Stadtfoldaten) befaßten. E3 Oheinen‘ 
aber nur wenig folcher ordinären Spielwaren in Nürnberg 
gemacht worden zu fein, denn wie oben mitgeteilt, wurden 
die Berchtesgadener Waren in großen Mafjen nach Nürn- 
berg gebracht, und das nicht nur zum Export, fondern auch 
für den Iofalen Bedarf, zum Detailverkanf dırrch die. Drechsler. 
Die Nürnberger Chriftmärkte wurden jogar von Sonmne- 
berger Xrämern mit Sonneberger Waren befucht. 
An Ende des 18, FJahrhundertz wird auch gelegent- 
‘) YMfta des Rugsanıts (Nürnbera, Stadtarchiv).
	        
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