Volltext: Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürnberg und Fürth

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großer Teil der mafchinellen Einrichtung überflüffig ein 
und großen Zinsverluft verurjachen. Hieraus ergibt fich, 
daß man den. Andrang der Saijon 3. £. durch Arbeiten 
auf Lager — entweder auf ein eigene8 oder für einen 
Kommijfionär, dem dann ein etwas billigerer Preis gemacht 
werden muß al8 bei Arbeit auf Beftellung —, alfo 3. T. 
durch Arbeiten auf Lager, 3. X. durch Veberftunden bewäl- 
tigen muß; dazu fommt als drittes Aushilfamittel die Heim: 
arbeit. 
Das erfte Mittel — Arbeiten auf Lager — it nur 
hei einem Teil der Produktion, bei gangbaren Artikeln mög- 
lich. Das Publikum bevorzugt nämlich Neuheiten, und es 
ijt deshalb das Bemühen aller Fabhrikanten, für jede Saifon 
neue Mufter hHerausSzubringen. Durch folcdhe neue Artikel 
fönnen aber Häufig alte, bisher beliebte völlig verdrängt und 
unverfäuflich gemacht werden, jo daß man nur ganz ficher 
gangbare Sachen auf Lager Herzuftellen wagen kann; {fo 
find 3. 3. in der. Zinnfigureninduftrie die bayerifchen, 
preußijchen Waffengattungen u. |. w. ein Artikel, der nie- 
mals unverfäuflich werden wird, aber Buren und Engländer, 
die Weihnachten 1899 eine große Rolle jpielten, find 1900 
von den Borern und den europäilchen Exrpeditionstruppen 
verdrängt worden. 
Das zweite Mittel — die Arbeit durch Veberftunden 
zu bewältigen — wird fleißig benußt. In vielen Gej/häften 
werden wochenlang täglich eine oder zwei Ucberftunden ge- 
macht, und die Zahl der Unternehmer i{ft noch gering, die 
gegen die Neberftunden Ddiejelbe Abneigung haben wie die 
meilten Arbeiter, In Betrieben, die vorzugsmweije Frauen 
bejchäftigen, wird die Einlegung von Ueberftunden aller- 
dings durch die Beftimmung des 8 137 der G.D., daß Ar- 
beiterinnen über 16 Jahre nicht länger al3 11. Stunden 
täglich und an den Borabenden von Somtagen nur 10 Stun: 
Senft, Yuatg.-Differt. &
	        
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