Volltext: Hans Sachs in Weimar

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bemerfen, daß er von mandjem Mitgliede des Rates be- 
fonder8 geehrt wurde, denn Öfter als zu den andern trat 
zu ihm Ddiefer ober jener Herr mit der güldenen Aınts- 
fette, fprach ihn an und tat ihm mit dem Becher Be- 
Icheid. Wie er die Augen über daz zufhauende Volk 
ichweifen ließ, trafen feine Blide auf feine an der Barre 
jtehenden Gefellen, und er hob das Glas und nidte den 
Burfhen freundlidy zu, worüber Peter Hele eine große 
Genugtuung empfand. Nach einiger Zeit ftieß Kafpar 
Bieper den Kameraden an und fagte: „Kommft du mit? 
Xch habe genug, das. emige Zuguden und Herumftehen 
macht müde Augen und Beine.“ 
„„Haft du dir etwa gedacht,““ antwortete Peter 
lachend „„daß dir die Herren vom Rate einen Seffel und 
einen Trunk dazu über die Barre hHerüberreidhen würden ?““ 
„Nun was nicht ift, kann noch werden. Geben fie 
aud) nicht8 heraus, fo fanır id) doch vielleicht zu ihnen 
hinein. Warum follte id’8 nicht wie der Ohnr einmal 
zum Gildemeifter bringen ?“ 
„„Wird noch viel Wafjer durdy die Pegnigs laufen, 
Kafpar, und, wenn du nicht mehr Geduld und Ausdauer 
zeigit, denn jegt, wirft du Meifter am Nimmermehrstage.““ 
„Kümmere dich um deine Zukunft und deine Tu- 
genden, Sittenrichter !“ 
„„Da3Z will id auch,“ fhloß Peter, indem fie das 
Rathaus verließen, „„aber es fteht dir fchlecht an, em- 
pfindlih und derb in deiner Gegenrede zu fein, denn du 
Telbft Haft mit deinen Prahlkereien mid) herausgefordert.““ 
Beide fchritten durch die Gaffen, welche fich leerten, 
langfam nach der Wohnung ihrez Meifters,
	        
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