Volltext: Der Streit um die Lauterkeit der Nürnbergischen Ceremonien in der Mitte des 18. Jahrhunderts

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v. Schubert, Der Streit über die Nürnberger Ceremonien. 995 
bergischen. Will hat das Fragment (Hs. in Bibl. Nor. II, 1 
auf der Nürnb. St.-Bibl.) im Mus. Noricum zum Abdruck ge- 
bracht, wie überhaupt der gesamte handschriftliche Nachlaß in 
die Bibliothek Wills überging. Unter diesem findet sich in 
Hirschs feiner und sauberer Handschrift auch eine stattliche 
Materialsammlung zu einer „Liederhistorie des Nürnberg. Ge- 
sangbuchs“ (Bibl. Nor. II, 436%). Was er hier nur begonnen 
hat, ist von D. Joh. Barth. Riederer, Prof. der Theol. und 
Diac. in Altdorf, aufgenommen und mit einem großen Aufwand 
yediegener Gelehrsamkeit zu Ende geführt, aber zugleich unter 
einen neuen Gesichtspunkt gebracht worden: „Abhandlung von 
Einführung des teutschen Gesangs in die evangelisch-luthe- 
rische Kirche überhaupt und in die nürnbergische besonders“, 
betitelte er sein Buch, das sich geradezu die Aufgabe stellt, die 
gottgesegnete Reformation nach der Seite ihrer Verdienste um 
die Verdeutschung des Gottesdienstes darzustellen. Sein be- 
rühmtes Buch ist also selbst ein Stück des Streites über die 
nürnbergischen Ceremonien. Die These Hirschs, daß man sich 
auf die ursprünglichen Einrichtungen von 1524, ja. auf die In- 
tentionen der Reformatoren, Luther voran, berufen könne, ist 
im wichtigsten Punkte, der Sprachenfrage, hinfällig. Auf Grund 
eines erweiterten Materials — er kennt die Döbersche deutsche 
Messe, die er abdruckt, die Döbersche Verteidigung, die Schrift 
des Noricus Philadelphus, die Schrift der Pröbste „Grund und 
Ursach“, also die ganze auf volkstümliche Gestaltung des Gottes- 
dienstes gehende Strömung der ersten Jahre — und auf grund 
einer gerechteren, weniger einseitigen Ausnutzung lutherischer 
Gedanken weiß er sich vielmehr eins mit den Reformatoren, 
die doch Erbauung wollten und einen vernünftigen Gottesdienst 
und nicht das sinnlose Geplärr der Papisten, siehe namentlich 
die Vorrede und die ersten Paragraphen. 
Der alte Streit, wieder aufgelebt, sollte nun nicht aber- 
mals mit einem Siege der traditionalistischen Richtung endigen, 
In Hirschs Todesjahr 1754, wurde die alte Agende, d. h. im 
Grunde die Ordnung von 1524, zum letztenmal aufgelegt. Die 
einzelnen, einschneidenden Maßregeln, radikale Verringerung 
des Personals, Abschaffung der Meßgewänder, der Tagmessen etc. 
gegen Ausgang des Jahrhunderts hat Herold im letzten Ka-
	        
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