DIE SPITALKEIERCHE UND DIE NEUE SPI-
TALBRUCKE,.
Die Spitalkirche zum heiligen Geist wurde vom Stifter des Taf. 9,
Spitals einige Jahre nach der Gründung des letztern (1331) zu bauen
begonnen (1333). Vollendet war sie 1341, erschien jedoch bei der
Vergröfserung des Spitals zu klein und wurde 1487 erweitert. Das
jetzige Aufsere der Kirche beweist zwar, dafs sie im gothischen Style
aufgeführt war, auch die Spitzbogen im Innern, durch welche man
aus den Seitenschiffen in’s Mittelschiff gelangt, legen die(ls dar, allein
1663 verdrängte ein Italiener, Carlo Brentano, die reinen Verhält-
nisse gothischer Bauart daraus und gestaltete sie in den Perrücken-
styl um, der sich bekanntlich in der traurigen Verfallzeit des Kunst-
geschmacks eine breite Bahn brechen konnte. Bei der Renovation im
Jahre 1827 wurde leider der Kirche die Perrücke nicht abgenommen,
sondern blos frisch gepudert, das Innere erhielt nämlich einen weis-
sen Anstrich, das Aeufsere einen passenden dunklen, der Sandstein-
farbe nachgeahmten. Die Kirche stöfst auf der einen Seite an das
Spital und auf dieser Seite ragt über dem Dach ein ganz niedliches
Thürmchen empor. Von der nahe liegenden Brücke möchte sich die
Kirche mit dem Chore und dem Seitenschiffe am besten ausnehmen,
da Jassen die gothischen Formstellungen gewifs nicht -ahnen, dafs
im Innern der ausgemachteste Gegensatz besteht. Interessante Ge-
genstände in der Kirche dürften das Altarblatt von Daniel Preifsler
(1660 gemalt), ein Bild über der Sakristeithüre von Michael Heer
(1625 gemalt), das Grabmal des Stifters Conrad Grofs (1356), das