60
Nunnenbeck.
Vaßt's gut sein, Frau Kunigund', 's wird nicht so schlimm
sein, das ist nur so in der ersten Ueberraschung.
Vierter Auftritt.
Die Vorigen. — Martha.
Martha
(kommt in großer Aufregung herein). Ah, das ist gut, da ist auch
Nunnenbeck, — o Gott! Ich weiß gar nicht, was ich sagen
soll, — o je, daß so etwas passiren- mußt'!
Groland und Nunnenbeck—
Nun, was ist, was giebt's denn?
Martha.
Gar Schlimmes giebt's, mein Vater, — o du mein Gott!
Nunnenbeck.
(zu Groland). Das ist die Tochter vom Guldenmund, — nun,
Jungfer Martha —?
Martha.
Ja, denkt euch nur, — Frau Sachsin und Meister
Nunnenbeck, — der Rath hat heute zwei Amtsdiener zu uns
geschickt, und die sind mit dem Vater in die Druckerei gegangen,
und da haben sie Alles fortgenommen, was von dem neuen
Büchel über's Papstthum noch da war. Zwei große Packete
haben's zusammengeschnürt und fortgetragen, weil das Büchel
nicht weiter verkauft werden soll! Denkt doch nur! Und der
Vater ist so erschrocken gewesen, weil die Andern sagten, daß
ihm das gestraft werden würde, daß er so was gedruckt hätt'.
Und dann hat er von den Bildern alle Formen müssen her—
geben, — und das Alles ist auf's Rathaus geschafft worden.
O Gott, o Gott, mein armer, qauter Vater!
Nunnenbeck.
Nun, Jungfer, wegen des Vaters seid nur außer Sorge.