Objekt: Drei Fastnachtspiele

Schwank: Sankt Peter mit der Geiß. 
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Und trieb sie auf die Weide hindann. 
Sieh, da fing Sankt Peters Unruh' an: 
Die Geiß war mutig, jung und frech 
Und blieb gar nicht in der Näch!, 
Lief auf der Weide hin und wieder, 
Stieg einen Berg hinauf, den andern nieder 
Und kroch hin und her durch die Stauden. 
Petrus mit Achzen, Blasen und Schnauden? 
Mußt' immer nachtrollen der Geiß. 
Und die Sonne schien gar überheiß, 
Der Schweiß ihm über seinen Leib abrann. 
Mit Unruh' verbrachte der alte Mann 
Den Tag bis auf den Abend spat; 
Machtlos, kraftlos, ganz müd' und matt 
Die Geiß wiederum heimwärts brachte. 
Der Herr sah Petrum an und lachte, 
Sprach: „Petre, willst du mein Regiment 
Noch länger behalten in deiner Händ?“ 
Petrus sprach: „Lieber Herre mein, 
Nimm wieder hin den Stecken dein 
Und deine Gewalt: ich begehr' mit nichten 
Forthin dein Amt mehr auszurichten. 
Ich merke, daß meine Weisheit kaum töcht?. 
Daß ich eine Geiß regieren möcht' 
Mit großer Angst, Müh' und Arbeit; 
O Herr, vergib mir meine Thorheit, 
Ich will hinfort der Regierung dein, 
So lange ich lebe, nicht mehr reden drein.“ 
Der Herr sprach: „Petre, dasselbe thu', 
So lebst du fortan in stiller Ruh', 
Und vertrau' mir in meine Händ' 
Das allmächtige Regiment!“ 
Der Beschluß. 
Diese Fabel ist von den Alten 
Uns zur Vermahnung vorgehalten, 
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Nähe 
Schnaufen, Pusten. 
Taugte.
	        
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