Full text: Drei Fastnachtspiele

Der Jungbruun. 
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Zu regieren hier auserwählt 
Und seinem Volke vorgestellt', 
Daß sie Gottes Befehle ausricht'; 
Und ob sie gleich dasselbe thut nicht, 
Sondern gerade das Widerspiel?, 
So geschieht es doch nach Gottes Will' 
Zur Strafe der großen Sünde dein. 
Sie wird tragen das Urteil sein, 
Deshalb man sie auch nicht verurteilen soll. 
Bitten und Beten mag man wohl, 
Daß uns Gott wolle die Sünde verzeihen 
Und seine Gunst und Gnade verleihen 
Der Obrigkeit im Regiment, 
Weil ihr Herz steht in seiner Händ. 
Daß Ruh' und Frieden auferwachs' 
In christlicher Gemeine, wünscht Hans Sachs. 
Der Jungbrunn. 
Als ich in meinem Alter war, 
Gleich im zweiundsechzigsten Jahr, 
Da mich gar in mancherlei Stücken 
Das schwere Alter hart that drücken; 
Da dacht' ich mit seufzender Klage 
An meiner Jugend guͤte Tage, 
Die ich so unnuͤtz hatte verzehrt; 
Das meine Schmerzen gleich mir mehrt', 
Und warf mich im Bett hin und her, 
Dacht': „O daß eine Arznei wär' 
Für das Alter oder eine Salben, 
Wie wert würde sie sein allenthalben!“ 
In dem Nachdenken ich gar tief 
Verwickelt war und halb entschlief. 
1Vorgesetzt. 
2Gegenteil.
	        
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