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halle ist auch in dieser wieder am meisten ornirt mit drei Spitz-
bogen, in deren Hohlkehlen eine Menge Figuren, theils sitzend,
theils. stehend, enthalten sind. Diese Spitzbogen schliefsen Reliefs
ein, in ‚denen man die Geburt Christi, die Anbetung der ‘hei-
ligen drei Könige und Salomo’s Urtheil erkennt. Der weifse An-
strich, den diese Vorhalle bekommen hat, ist den Figuren nicht
förderlich,
Die Kirche war längere Zeit in ganz verwahrlostem Zustande Taf. 19.
geblieben, bis sie (1816) der katholischen Gemeinde wieder überge-
ben und nach dem Bedarf dieses Cultus restaurirt und mit den jetzt
darin befindlichen Gegenständen, die man in anderen Kirchen und
heiligen Orten zusammensuchte , versehen wurde. Rotermundt, der
Vater, war bei dieser Restauration unter des Bauraths Keim Leitung
besonders thätig. Die Verhältnisse des Innern dürfen mit allem Rechte
ansprechend und korrekt genannt werden, allein die schreienden Far-
ben und die Vergoldungen, womit der ganze Raum überdeckt ist,
wirken in der Betrachtung sehr störend. Die Decke aufserhalb dem
Chore wird durch vier runde Säulen getragen und in drei Schiffe ge-
theilt ; das mittlere reicht jedoch weiter und gestaltet sich am Ende
zu einem sanften Bogen als Schlufs. des Chores, worin die drei mitt-
leren Fenster alte Glasgemälde enthalten. Der Hochaltar (der Tu-
cher’sche genannt, 1385) ist eine treffliche Arbeit und enthält sehr
gute alte Gemälde auf Goldgrund: den englischen Grufs, die Kreuzi-
gung, die Auferstehung; auf den Flügeln: Christi Geburt und Pe-
ter und Paul. Unter den Gemälden befinden sich sechs bemalte Apostel
(Holzskulptur), die beiden Seitenaltäre enthalten ebenfalls Gemälde
auf Goldgrund, der rechte statt des Altarblattes eine Madonna mit
dem Christkinde in Holz ausgeführt. Mehrere sehr gute Bilder sind
in der Kirche rings vertheilt. Von Adam Kraft finden sich zwei
Reliefs, das eine in die Wand des linken Seitenschiffes eingelassen,
das andere am Eingang in den Chor ist leider bemalt. Mehrere Sta-
tuen und Wappenschilder ergänzen die Ausschmückung der Kirche,
welche auch an Stiftungen nicht arm ist.