— 47
Tl
Us
"0Ssen
Roi
zen aus
emp0h
stengel
nn dem
Ratsherrn Anton Tucher gestiftete Englische Gruss (Verkündigung
Mariä) ist das Hauptwerk des Bildschnitzers Veit Stoss. Die über-
lebensgrossen Figuren der Maria und des Gabriel sind von kleineren
musizierenden Engeln umgeben, an dem Rosenkranze selbst sind in
kleinen vorzüglichen Reliefs die sieben Freuden der Maria dargestellt,
Im Jahre 1817 fiel dieses Kunstwerk von der Decke herab und zer-
brach vollständig, wurde jedoch von den Gebrüdern Rotermundt (Bild-
hauern) sehr geschickt 1825 und 1826 wicder zusammengestellt. Die
Kanzel und der Altar sind moderne Schöpfungen; erstere wurde nach
einer Zeichnung Heideloffs 1839 von Rotermundt und Müller in
Meiningen (letzterer fertigte die Figuren aus weissem Stein) herge-
stellt. Den Altar, gleichfalls von Rotermundt 1840 nach der Angabe
Heideloffs gefertigt, schmückt ein Christusbild von Veit Stoss; es
überragt sechs bronzene leuchtertragende Engel, von Burgschmiet
gegossen. Die in der Nähe des Altars rechts an einer Säule ange-
brachte Gedächtnistafel des Anton Kress ist ein vorzüglich durch-
geführtes, aus der Werkstatt Peter Vischers hervorgegangenes Gusswerk.
Erwähnt sei dortselbst noch ein von Peter Vischer gegossener, von
der Familie Tucher gestifteter messingener Kronleuchter, Das Denk-
mal der in Nürnberg 1639 verstorbenen Markgräfin Sophie von
Brandenburg, vom Hauptaltar rechts, zeigt den Stil der Spätrenaissance.
Von Wichtigkeit für den Forscher sind auch die Seitenaltäre, deren
Gemälde meist die alte Nürnberger Malerschule respräsentieren, Vor
allem muss der Imhoffsche Altar genannt werden, der um 1420 ent-
standen ist und dessen vorzügliches Mittelbild, Krönung Mariä durch
Christus, jetzt auf der Imhoffschen Empore (über dem nördlichen
Seiteneingang) hängt. Den Nikolausaltar schmücken die Figuren des
heiligen Nikolaus und Heinrichs II., von Hans von Kulmbach gemalt;
der Krellsche Altar, hinter dem Hauptaltar, zeigt die Maria mit dem
Kinde zwischen Bartholomäus und Barbara, dazu die älteste Ansicht
der Stadt; der Johannis-, Deokars-, Rochus-, Anna-, Katharina- und
Marien-Altar zeigen vortreffliche Holzschnitzereien und Gemälde, zum
Teil von berühmten Meistern, Wolgemut, Hans v. Kulmbach u, a,
Bemerkenswert ein Bild von Dürer, Engel bringen der Maria das Jesuskind
‘1500). In der Sakristei werden treffliche, von dem Vikarius Rosen-
dorn geschriebene und wahrscheinlich von Jakob Elsner (7 1546)
zemalte Choralbücher und ein herrlicher Teppich von 1511, die
Martyrien der Heiligen Stephanus und Laurentius darstellend, auf-
bewahrt. Man hat vermutet, ein aus Arras stammender Teppichmacher,
der in Nürnberg lebte, habe diesen Teppich gefertigt. Einen Haupt-
schmuck der Kirche bilden die in wunderbarer Farbenfülle strahlenden
Fenster des Chors. INas berühmteste derselben ist das Volkamersche
Fenster aus dem Jahre 1481, das sechste von links angefangen.
Gleich vorzüglich in Zeichnung und Anordnung enthalten die unteren
seiner 45 Felder die Stifter nebst den betreffenden Namensheiligen,
während die mittleren Abteilungen den Stammbaum Christi zeigen,
welcher der Brust des Erzvaters Jakob entsprosst. Das Tuchersche
(neunte) Fenster, neben der Sakristei, mit Familienwappen und wein-
umrankten Säulen. auf denen Engel mit Füllhörnern stehen, ist von