Metadaten: Die Burggrafen von Nürnberg im XII. Jahrhundert. Die Burggrafen von Nürnberg des XIII. Jahrhunderts (Bd. 1 und 2 in einer Bindeeinheit)

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Dass der Eigenname Zolera für einen Dienst- 
mann vorkommt, ist kein Beweis, dass ihn nicht auch 
Edle geführt, und endlich als Familiennamen angenom- 
men haben könnten. „Im Alterthume hiessen Knechte 
„und Mägde ebenso, wie die Männer und Frauen der 
„Freien und Edlenz aus allen Urkunden des 7., 8. und 
„9. Jahrhunderts geht das hervor, und mancipia führen 
„Namen, die ihrer Wortbedeutung nach ursprünglich 
„nur Freien und Edlen gebüren könnten.“ So Grimm 
in den Rechtsalterthümern S. 341, 
Soviel als Zöllner kann aber der Name Zolera 
oder Zolre nicht bedeuten, da er sonst zolanari 
lauten müsste, 
Die Sitte, Geschlechts- oder Familiennamen zu 
führen, kam unter den Freien und Edlen erst im IX. 
und X. Jahrhundert auf. Vor dieser Zeit wird man 
daher auch vergebens nach dem Namen eines Grafen 
von Zollern in gleichzeitigen Urkunden und Annalen 
suchen. Was neuere Chronisten aus Turnierbüchern, 
alten Stammbäumen u. s. Ww. entlehnt haben, würdigt 
sich meist von selbst. Der fast überall und selbst in 
den neuesten Werken über Hohenzollerische Ge- 
schichte erwähnte Stammvater des Geschlechtes, der 
um’s Jahr 800 verstorbene Graf Tassilo von Zol- 
Jern, ist eine Erdichtung, und wenn gesagt wird: 
er werde in Urkunden des Klosters Muri gefunden, 
so hat noch Niemand diese Urkunden gesehen, noch 
viel weniger bekannt gemacht. Ueberhaupt ist sehr zu 
bezweifeln, dass in Muri Urkundeu von hohem Alter 
zu finden sein könnten: dieses Kloster ist bekanntlich 
erst im Jahre 1027 gestiftet und sein Urkundenschatz 
längst ausgebeutet worden. Die Nachricht vom Tas- 
silo com. de Zollern kommt schon vor 1576 im 
Comes Fridericus de Zolra wird 1086, ebenso 1100, 1109, Wecil de 
Zolra 1115 genannt u, Ss. W.
	        
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