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die ertrinken; dass diese verunglücken, ist doch nicht gerade
das Näherliegende. Hans Sachs scheint diesen kleinen Widerspruch
auch gefühlt zu haben, denn er fügt bei den Schwimmern nair
hinzu, sie ertrinken, „,wen jr stündlein kombt‘. Diese Verse bei
Hans Sachs finden jedoch ihre Erklärung durch eine Stelle des
Narrenschiffes, die uns allein die Strassburger interpolierte Ausgabe
N 1494 bietet. Es heisst da cap. 45: von mütwillig ungefel:
nach v. 18 d. Orig. v. 15 ff. d. Interp: H. 8. v. 206:
ein guter stiger darff auch Zu todt die guten steiger fallen.
glück, v. 211:
die guten schwimmer trinken . . . die guten swimmer
ertrinken, wenn jr stündlein
kombt.
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dick,
die guten stecher auch offt
felen,
das man eim rennet durch
sin kelen.
v. 216:
du must auch mit dem krönlein
stechen.
Eckh.: Wilt du jm arm und bein
abbrechen?
Wie man sieht, bieten diese Verse bei N nichts Auffallendes,
es ging unserem Dichter eben, wie auch sonst oft, dass
er ein Motiv, das er einer dritten Stelle entnahm, nicht
völlig in seine Darstellung verarbeiten kann. Die Beispiele,
die er vorfand, hat Hans Sachs gewohntermassen specialisiert,
indem der Schwimmer im Bodensee, der Stecher — mit Be-
ziehung darauf, dass wir ein Fastnachtspiel vor uns haben —
an der Fastnacht sein Können zeigen soll.
Die vorliegende Stelle ist für unsere Untersuchung besonders
wichtig, da sie uns in Zusammenhang mit den oben angeführten
Parallelen den Schluss erlaubt, dass Hans Sachs bei Abfassung
des vorliegenden Fastnachtspieles keine der Originalausgaben des
Narrenschiffes, sondern die interpolierte Strassburger Redaction
N vom Jahre 1494 benutzt hat. Die gleiche Beobachtung lässt
sich noch in andern Fällen machen, in denen Benutzung des
Narrenschiffes in Betracht kommt, was noch besonders zu er-
weisen sein wird.
Die Erwähnung des Stechens an der Fastnacht v. 215 gibt