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Im Jahre 1541 wurde dieser Brunnen re⸗
novirt, bemalt und vergoldet, wozu 1205 Buch
Gold, das Buch zu einem halben Gulden, ver—⸗
braucht wurden. Das Gitterwerk, welches die⸗
sen Brunnen umschließt, verfertigte Paul Köhn
im Jahre 1586. Die durch Alter und Wetter
herbeigeführten Beschädigungen dieses Brunnens—
welche den Einsturz befürchten ließen, machten
dessen Ausbesserung nothwendig. Die Leitung
derselben wurde dem Direktor der hiesigen Kunst⸗
schule, Herrn Albert Reindel, anvertraut, wel—⸗
cher, mit Zuziehung der Bildhauer Bandel, Bur g⸗
schmidt ) und Anderer, die Wiederherstellung
desselben, in einem Zeitraum von drei Jahren,
(I822 — 1829) auf das chrenvollste ausführte.
5) Es darf nicht vergessen werden, daß zwei sehr ge—⸗
lungene Portraite sich an diesem Brunnen befinden,
welche Burgschmidt in Stein gehausn hat, das
eine ist der Direktor Reindel, das andere Burg—
schmidt selbst. Gleich uͤber den 16 Hauptfiguren
ist an jedem der acht Ecke ein Kopf angebracht,
welcher ein gothisches Thuͤrmchen traͤgt; der eine
dieser Koͤpfe, welcher gegen die Waaggasse sieht
und sich durch einen Backenbart auszeichnet, ist
Reindels Bild, der andere, welcher Burg⸗
schmidts Bild zeigt, sieht in den Markt hinein,
und ist an einem Barette kenntlich.