fullscreen: Das Nachleben des Hans Sachs vom XVI. bis ins XIX. Jahrhundert

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Es wird darin erzählt, wie St. Peter zweimal in verschiedener 
Stimmung die Fastnacht auf der Welt genießt.! Hans - Sachsische 
Stoffe wurden im ersten und zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts 
überhaupt beliebt. Man hat sich also wohl in der Annahme gewiegt. 
daß sie beim Publikum günstig aufgenommen werden.? 
Goethe, dem die Wiedereinsetzung Hans Sachsens in seine 
Poetenrechte vor allem zu danken ist, der Hans-Sachsische Dieht- 
weise in seiner früheren Schaffenszeit gepflegt und die Romantiker 
in gleichem Sinne angeregt hat, hat später, wiewohl ihm die alte 
Richtung noch bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts hinein ge- 
läufig war, doch zu sehr unter dem Banne der Antike gestanden, um 
der altdeutschen Dichtweise noch besondere Förderung angedeihen 
zu lassen. Aber Hans Sachs ist ihm auch in späteren Jahren nicht 
aus den Augen entschwunden, mochte er nun eine Legende? oder 
! H. v. Kleist, Werke, 5. Th., S. 19—21. Hans Sachs, hg. von A. v. 
Keller, 1, S. 404—408. 
? Vgl. Polychorda, Eine Zeitschrift hg. von August Bode. 8. Heft, Penig, 
1805, S. 747—760 (Das Hofgesinde der Venus = Hans Sachs, Sämmtl. Fast- 
nachtspiele. Hg. von E. Goetze, 1. Büchen., Halle, 1880, S. 13—21), S.761—778 
(Historia der schönen Magelona = Hans Sachs, hg. von A. v. Keller, 92, 
S. 251—261); Die Harfe. Hg. von Friedrich Kind, 4. Bdchen., Leipzig, 1816, 
8S.151—155 (Der verlogene Knecht. Schwank nach Hans Sachs, [Bearbeitet von! 
F. Laun = Hans Sachs, hg. von A, v. Keller und E. Goetze, 21, S. 2422--45). 
Ferner Berlinische Blätter für deutsche Frauen. Hg. von de la Motte Fouque, 
4. Bd., 8. Heft, 1829 (Büsching, Von dem verlornen redenden Gülden nach 
H. Sachs = Hans Sachs, hg. von Keller, 4, S. 216 —227). Die Angabe aus den 
Berlin. Blättern 1829 kenne ich nur nach H. H. Houben, Zeitschriften der 
Romantik, Berlin, 1901 = Repertorium bibliographiceum, Veröffentlichungen 
der dt. bibliogr. Gesellschaft, 1. Bd., Sp. 419. Auch bei A. F. E. Langbein 
findet sich 1810 eine Bearbeitung des Schwankes von St. Peter mit der 
Geiß. (Neuere Gedichte, Neue verb. Aufl., Leipzig, S. 372 ff., vgl. R. Sprenger 
in der Zeitschrift f. d. deutschen Unterricht 7 (1893), S. 501). 
% Als besonders bezeichnend sind zu beachten die Legende vom Huf- 
eisen (Werke, 16. Bd., Weimar, 1894, S. 115—119) und die Doppel-Parabel 
vom Landschulmeister- (Werke 16, 111—114). Man vgl. V. Hehn, Einiges 
über Goethes. Vers, im Goethe-Jahrbuch 6 (1885), 8.219; G. Wahl, Hans 
Sachs und Goethe. II. Theil, S. 21, 23. Neuestens hat Eduard von der Hellen 
(Goethes Sämtliche Werke. Jubiläums- Ausgabe. 1. Bd., Gedichte, 1. Teil, 
Stuttgart und Berlin (1902), S. 371) die Ansicht ausgesprochen, daß die Pa- 
rabeln vom Landschulmeister dem „jungen Goethe“ angehören, während 
man sie sonst nicht lange vor 1508 ansetzte.
	        
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