fullscreen: Hans Sachs

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Sie ift meins Berzen Aufenthalt, 
Und machet mich doch grau und alt. 
20 in Summa Summarum, 
Mein Weib ift ehrbar, treu und frum, 
Doch nit eins Sinnes alle Stund ... 
Auch in diefem Gedicht hat Hans Sachs, was wohl zu 
berückfichtigen ift, in der gegenfäblichen Daritellung der Licht: 
und Schattenfeiten der Frau in der Weife des Schwanfkes 
gedichtet, wie er das felbft ja ausdrücklich hervorhebt. Seine 
innnerften Gedanken, feine Herzensmeinung aber über den 
Wert des trefflichen Weibes hat er uns in dem Gedicht „Art 
und £ob einer tugendhaften, ehrbaren, frommen S$rauen“ 
enthüllt. Dem Dichter zur Rechtfertigung und den S$rauen 
zu Ehren möge diefes ebenfo wahre wie liebliche Gedicht 
ohne alle Kürzung hier eine Stelle finden, 
Dargegen Salomo befchreib 
Selig ein tugendhaftig Weib, 
Spricht, fie fet köftlicher allein 
Denn Perlein und Edelgeftein, 
Ihrıs Manns Berz darf fi allermaßen 
Auf fie gänzlich und gar verlaffen. 
Dies Weib erfreut ihrs Mannes Berz, 
Tröft't ihn in Unmut, Leid und Schmerz, 
Chut Liebs und kein Leids ihrem Mann, 
Sit ihm ghorfam und unterthan, 
Ift fürfichtig, fein Baus verforgt, 
Deucht ihre Kind auf Gottes Sorcht. 
Wer ein fol tugendfjam Weib hab, 
Das ift ein hohe Gottesgab, 
Ihm zerrinnt nicht mehr Ehr noch Gut, 
Sie wohnet bei iHm in Sanftmut, 
Stil, züchtig, fhambhaftig und fittfam, 
Demütig, fromm, duldig und mitfam, 
Eanz freundlich und. hHoldfelig wandelt, 
Wahrhaft und treu überall Handelt. 
Ein fol Weibsbild, die ift Iöbleich, 
Sie fei gleid) arm oder reich, 
Wann!) fol ihr Schmuck, der bleibt heftendig, 
Denn ihren Schak trägt fie inwendia, 
\ 
"77 Denn.
	        
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