fullscreen: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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haft, die Baufaͤlligkeitserklärung erfolgke und die Musen 
wanderten wiederum, in eine Vretterhütte, die auf der 
Schütt aufgerichtet wurde. Man muß indessen gestehen, 
daß in diesem Interimstheater von der damaligen Direktion 
(Frau von Trentinaglia) Nichts versäumt wurde, was den 
Ruf einer tüchtigen Provinzialbühne sicher zu stellen im 
Stande war. Dieser Ruf wurde auch mit theuren Opfern 
gewonnen und von dorther schreiben sich die schlimmen Ver— 
pflichtungen von Privilegiumsabgaben, Pension und andern 
unangenehmen Verbindlichkeiten, die, man darf es wohl 
behaupten, die jedesmalige Direktion oft in empfindliche 
Geldklemmen bringen wird, öfter schon zum Aufgeben 
der Stellung gezwungen hat. Während jedes andere städti— 
sche Theater einen Zuschuß erhält, wird dem Nürnberger 
nicht allein ein Privilegienankauf und eine jaͤhrliche Pension 
von 500 fl., sondern auch eine Abgabe an die Stadt 
zur Deckung der Aktienzinnsen zugemuthet, im Ganzen 
eine Summe von gegen 2600 fl. jährlich. Tritt hiezu 
noch ein flauer Theaterbesuch, so ist es einer Direktion 
rein unmöglich durchzukommen, ohne finanzielle Opfer zu 
bringen. — Im Jahr 1833 wurde das neue Theater⸗ 
gebäude an der Stelle des abgebrochenen in modernem 
Style, auf Aktien, von Schmidner vollendet, dessen 
aͤussere Form bald der Gegenstand Nürnberger Lokal—- 
witzes, so wie die inneren Einrichtungen manchfachen Rü— 
gen unterworfen wurden. Das Innere stellt eine schwache 
Nachahmung des Münchner Hof,- und Nationaltheaters 
vor, allein es hat in akustischer sowohl, als optischer Hin— 
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