Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

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Bauwesen 
Die Herstellung dieser Schotterstraßen erfolgte im Betriebsjahre wieder im Eigenbe— 
triebe. Ausgenommen hiervon sind die unter Ziff. 13, 15, 21, 22 und 28 aufgeführten Straßen, 
welche ohne Materiallieferung von Privatunternehmern ausgeführt wurden. 
Unterhaltung. Die Unterhaltung der beschotterten Straßen und Wege erforderte 
einen Kostenaufwand von 344310 (316344) M. Die gesamte beschotterte Straßenfläche 
betrug 1201944 (1170642) qm. 
Der Verbrauch von Basaltmaterial, welches im Berichtsjahre auch wieder von der 
Bayerischen Hartstein-Industrie-Aktiengesellschaft in Würzburg bezogen 
wurde, war folgender: 
990 Wagenladungen (10000 k9) Grobgeschläge zu 65,50 & 
890 » Seingeschläge, 69,50, 
291 .. Grus 37,50 , 
Da die vorhandene Dampfstraßenwalze und die 3 Pferdewalzen für die umfangreichen 
Walzungsarbeiten nicht mehr ausreichten, so mußte im Betriebsjahre eine zweite Dampf— 
straßenwalze angeschafft werden. Die zweicylindrige Walze mit einem Dienstgewicht von 
13 Tonnen wurde von der Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn um den Preis 
von 13000 M bezogen. Der von dieser Firma hierzu gelieferte Arbeitswagen kostete 16004. 
Die vorhandene Dampfwalze war vom 15. März bis zum 15. November, die neu 
angeschaffte Walze vom 3. August bis 31. Oktober im Betrieb. Die abgewalzte Fahrbahn— 
fläche betrug 76660 qm. Dabei wurden 6900 chm Schotter, 1380 chm Grus und 690 chm 
Durchwurf verbraucht. 
Reinigung. Der Kostenaufwand für die Reinigung der Schotterstraßen betrug 
180011 (150463) M. 
Hiervon treffen auf Taglöhne 107 096 (96 452) , Fuhrlöhne 58 210 (47 556) M. 
Geräte 2412 (2461) M und Nebenausgaben 12203 (3 994) . 
Bei diesen Reinigungsarbeiten waren täglich 27 Straßenwärter und 35 Hilfsarbeiter 
beschäftigt. 
Neue Oberflächenteerungen auf Schotterstraßen waren im Berichtsjahre wegen 
der fortgesetzten regnerischen Witterung der Sommermonate nicht nötig. Die wenigen trockenen 
Tage waren kaum ausreichend, um die vordringlichen Nachteerungen vornehmen zu können. 
Dagegen fällt in das Jahr 1912 der erste Versuch mit Teermakadam nach 
System Aberli. 
Schotter und Grus werden dabei in einer Spezialmaschine der Aberli-⸗Makadam— 
Aktiengesellschaft entstaubt, auf etwa 7000 erwärmt und dann mit erwärmtem, ungereinigtem 
Gasteer gemengt. Das Gemenge wird dann in dreieckige Haufen (dachförmig) 2,0—2,5 m 
hoch aufgestapelt und mit geteertem Grus in einer Stärke von 223 cm abgedeckt. 
Bei einer Ablagerung dieses präparierten Materials von 8-10 Wochen tritt eine 
Art Verharzung ein und es ist dann zur Verwendung reif. 
Das Material wird auf die Fahrbahn in einer Stärke von 6— 10 cm wie gewöhn⸗ 
licher Schotter aufgebracht und mit der Dampfstraßenwalze einigemale abgewalzt. 
Nach einiger Erstarrung dieser Decke wird darüber präparierter Grus in einer 
Stärke von 8—54 cm ausgebreitet und ebenfalls abgewalzt. 
Die Fahrbahn wird nach einigen Tagen dem Verkehr übergeben und nach etwa 
14 Tagen mit einer leichten Oberflächenteerung versehen. 
Die Aberli-Makadam-Aktiengesellschaft erhielt für diese Präparierung von Schotter 
(Basaltschotter von 25—40 mm Korngröße) und Grus (Basaltgrus von 5—225 mm Korn— 
größe) 11 M für den Kubikmeter und mußte dabei den Teer selbst liefern, einen Vorarbeiter
	        
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