Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

120 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 
Der Bauer spricht: 
Die Sorg' und Angst hat's mich gelehrt, 
Die Furcht vor meinem Weib es war. 
Der Pfaffe spricht: 
Sag' uns in Wahrheit klipp und klar, 
Wie sich das alles zugetragen. 
Der Bauer spricht: 
Das will ich euch ganz offen sagen, 
Wenn meine Frau mir nur —9 thut. 
Die BGäucrin spricht: 
Du bist vor mir in sichrer Hut, 
Ich bin mit dir genug geschlagen. 
Der Bauer spricht 
Ach, soll ich nicht von Unglück sagen? 
Verschlafen hab' ich heute früh 
Den Hirtenruf und ließ das Vieh 
Statt auf die Weid' in unsern Garten; 
Als ich des Essens wollte warten, 
Fiel in den Brunnen unser Kalb; 
Ihr seht, das Unglück blieb nicht halb. 
Und als ich fand das Tier ertrunken, 
Da wär' ich fast vor Leid versunken. 
In solchem Kummer fiel mir bei, 
Der Gäns' und Hühner Art es sei, 
Daß ihre Eier Junge bringen; 
Sollt' es mit Käse nicht gelingen, 
Daß Kälber man draus brüten kann? 
So nahm ich mich des Brütens an 
Und hab' auf Käse mich gesetzt. 
Und hättet Ihr zu guterletzt 
Mich nicht gestört in meiner Brut, 
Gewonnen hätt' ich großes Gut. 
Die Bäuerin spricht: 
Du bist der allergrößte Narre, 
Den 's geben kann in unsrer Pfarre. 
Hinaus, hack' Holz, du fauler Tropf,
	        
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