118 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 
Der Sinne wohl beraubt du bist? 
Nick' mit dem Kopfe, wenn's so ist! 
F Der Bauer: 
Pff, pff! 
Der Pfaffe wendet sich zum Weib und spricht: 
Besessen sein kann nur dein Mann, 
Wenn ich es recht ermessen kann. 
Die Bäuecrin spricht: 
O Herr, so helft ihm durch Beschwörung, 
Ich schenk' Euch reichliche Verehrung. 
Der Pfaffe spricht: 
Du sagst so leicht: beschwör' den Mann! 
Wiewohl ich gut beschwören kann, 
— 
Er wird mich auf die Platte schlagen. 
Du siehst, er blickt so wild um sich, 
So hämisch und so trotziglich. 
Sieh nur die Katzenaugen an! 
Und platzt nun auf mich los dein Mann 
Und schädigt an dem Leibe mich — 
Du lässest mich gewiß im Stich; 
Denn grausam ist des Teufels Stärke. 
Die Bäuerin spricht: 
Ach, Herr, das ist doch nicht im Werke. 
Beschwört ihn und seid Sorgen frei, 
Ich steh' Euch auch getreulich bei. 
He, Hans, du wirst dich doch nicht wehren? 
Der Pfarrer will dich jetzt beschwören. 
Der Bauer: 
Pff, pfflch, chl 
Der Pfaffe zieht sein Buch hervor und liest: 
Ich beschwöre dich an diesem Tage, 
Du Teufel, bei aller Bettlerplage, 
Bei aller Pfaffen Heiligkeit 
Und der Verwandten Einigkeit.