342 Von Gallerten
nach der andern gemach und fuͤrsichtig heraus schnei⸗
den, zerschleichen lassen, selbiger die Farb, so der
Blume von Natur zugeeignet worden, so viel moͤg⸗
lich, nach vorhin beschriebenen Bericht, geben,
und also wieder in das ausgeschnittene Theil giesen.
Wenn sie nun allerdings, besagter massen, gegossen
und bestanden ist, so kan man sie, gleich den vo—
rigen, mit einer hellen Sulze uͤbergiesen, neben an
den Schuͤssel⸗Rand mit Pomeranzen⸗oder Lorbeer⸗
blaͤttern bestecken, und die Spitzlein von denselben
vergulden. Die Sulze aber selbst kan man hin
und her mit verguldeten Pistazzien⸗Nuͤßlein aus—
zieren.
Capaunen⸗ oder Huͤner⸗Sulze.
Nimm einen Capaun, oder aber eine alte
Henne, so nicht gar fett sind, stech und kroͤpffe sie,
leg solche in kein Wasser, sondern rupffe sie, wie
eine Gans, thu das Eingeweid heraus,, wisch
sie mit einem Tuͤchlein aus, hacke selbige mit ei—
nem Stuͤcklein Kalb⸗Fleisch, auch den Leberlein,
den Magen und Herz, auf einen Hackstock, ganz
klein, thu alles zusammen, mit ein wenig Musca—
tenbluͤh, in eine zinnerne Flasche, so etwann an⸗
derthalb Maas halten mag; schraube sie vest zu,
mach Wasser in einem Hafen siedend, und setze
solche darein. Laß es also ohngefehr zwey Stun⸗
den sieden, drucke das Gehaͤck in der Flasche mit
tinem Loͤffel, so gehet eine gute Sulze heraus;
schraube