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Druckschriften zu,im ganzen liefern jetz% 621 Vereine ihre Veröffent-
lichungen zur ständigen Aufbewahrung an das Archiv ab. Durch Zuweisung
vom Stadtrat, Schenkung von Priraten sowi1® durch Kauf wurden dem Archit
250 Urkunden,Akten, Pläne und Modaillen einverleibt.Unter den Schenkun—
zen verdienen die dss stadtrats Ansbach sowie der Herren Oberr6ezglerung s-
rat (Oberpostrat) Oskar Schultheiss, L=onhard Zwanziger; Irofessor Georg
Leistner ud Joh. Seiler genannt zu wergen. Zum Teil erfclgten die Zu-
yeisungen schon auf den Mitte März in der hiesigen Presse veröffentlich-
ten Aufruf zur Abgabe von Archivalien. nie üblichen Regestisrungs- und
Zapertorisiermgsärbeiten wurden fortzesetzt, desgleichen di® Arbeiten
zur Stadtchronik. Wisderholt fandın zrößere Führungen Aurch Archiv und
Bibliothek statt.
Stüidtische_Bibliotheken. In der Frage, wis unnötige Bopypelanschaf-
fungen ebenso wie empfindliche Ausfälle in den Anschaffungen der städti«-
schen Bibliotheken zu vermeiden wären, fand am 16:XI1.1921 eine Sitzung
der beteiligten Abteilungsvorstände unter dem Vorsitz des Schulreferäts
statt.iMan einigte sich dahin, daß dis Anschaffungen im allgemsinen nach
folgenden Grundsätzen zwischen den einzelnen Anstalten abgegrenzt werden
gollen; Die Stadt b 1b 1iothe.k soll in der Hauptsache pfle-
gen; Norica und Franconica, Geschichte mit allgemeiner Geographie und
Zulturgeschichte im weitesten Sinn, wOZu auch Kunstgeschichte gehört,
aoch soll hier bei Anschaffung besanders teurer Werke mit den Hicht-
städtischen großen Anstalten Am Ort (Germanisches Museum und Landesge-
N Berbeanstalt) Fühlung gehalten werden, um allzu kostspielige. Werke nicht
„eter als einmal für Nümberg anzuschaffen. Philosophie soll mehr als
bisher gepflegt werden. Jn zweiter Linie kämen die philologischen Fächer,
Jarınter an erster Stelle deutsche Sprache und Literatur, letztere untor
steter Rücksichtnahne auf Erwerbungen dor Volksbücherei; dann Buchwe sen
ma Bibliographie, Volkswirtschaft, aoweit neben Handelshochschule und
ztatistischem Amt nötig. Dazu auch aus allen anderen Gebieten wenigstens
die Hauptwerke, ‚besonders, soweit sie für die HanAbibliothek des Lese-
saals nötig erscheinen.- Am t.s bi b Lliothek: Rechts-und Staats
wissenschaft und vor allem Kommunalpolitik und -Verwaltung, soweit das
alles für die Bedürfnisse der städl. Beamtenschaft notwendig ist.-
Tolksbdücherei :; Schöne Lit@ratur und Populärwissenschaft,
darunter vor allem Reisebeschreibungen. Naturwissenschaft,Techkhaik, Die
Han delshochschnu le soll neben Handelswissenschaften und
Mirtschaftsgeographie besonders Staatswirtschaft pflegen. Das
statistische Amt soll besmäers Statistik in ziemlich
weitem Umfang anschaffen, daneben das, was aus den Grenzgebieten nötig
ist. Die Bibliothek des WohlTfF a hrtsamts soll eine gute |
Handbibliothek zum Naxhschlagen und Zur Weiterbildung seiner Mitarbei-
ter halten. .
= Dadurch, daß seit 1.1.1922 die Yeuanschaffungen aller stäat.. Stellen
Aer Amtsbibliothek angezeigt werden müssen und dort für jedes Werk die
nötigen Einträge im alphabetischen Verfasserkatalog und im Sachkatalog
zemacht werden, ist von diesem Zeitpunkt an ein vollständiger Ueberbliex
über die gesamten .Bücheränschaffungen der stäatischen Betriebe und An-
stalten ermöglicht. |
Bei der Sta Aaüatrbibl2%iothek gingen 1243 neue Bücher ZU»
Das Geschäftstagebuch enthält 1705 Nummern. Ausgeliehen wurden 10 3S0OL
Bücher (weniger als im Vorjähr, ga die Ausgabe von Unterhaltungsli tera-
tur stark eingeschränkt, wurde). Die Zimeliensammlung, von duni bis
Sant 0eden Sonntazx von 10 — 12 Uhr geöffnet. wurde von 500 Personen
esucht.
Am L.YII.1921 trat der’neus Direkter Dr.Fr. B oc k sein Ant an.
Am 1.. Januar wurde sin neuzei üighes Ausleihesystem eingeführt ‚ferner
wurden die Oeffnungszeiten srweitert., Für den Uaubau — neuer Lesesaal
und Verwaltungsräume, Herubernahme der Amtsbibliothek - genehmigte der
Staatrat im Geschäftsjahr 1921/22 erst 237000 #, dann nochmals 270 000. HM
= Die bisher von der Nürnberger Volkebildungszesellschaft betriebene
Volksbücherei im Luitpolahaus ging am 1.X.198]
3urch Vertrag, zunächst auf LO Jahre, in städtische Verwaltung über und
7urde der Leitung des Direktors der Stadtbibliothek unterstellt. In dem
halben Jahr von Oktober bis März wurden 1273 Bücher neu erworben. Die
Zahl der Entleihung betrug 49 S56, aie Lesehalle war von rund 35 000
Persanen besucht.