Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Streng blieb derselbe dabei, zur Erfüllung‘ französischer 
Requisitionen die Zuziehung‘ der Nürnberger Unterthanen, 
welche Friedrich Wilhelm einen Monat zuvor endgiltig an 
sich gebracht hatte, zu verweigern, Sonst redete er in 
dem freundlichen Ton, der auch den Gegner gewann. Da 
das Kabinettsministerium ihm Beobachtung der Neutralität 
eingeschärft hatte! konnte er nicht nachdrücklich ein- 
greifen. Er legte der Stadt nahe, für ein Abkommen mit 
Jourdan eine Abordnung in das französische Hauptquartier 
zu senden. Er erbot sich, derselben den Kriegs- und 
Domänenrat Ladenberg mitzugeben. Die Parteiungen der 
Bürgerschaft haben sich wohl auch in der Deputation ge- 
spiegelt.? So gelang es Hardenberg, die Abgeordneten durch 
vorsichtig gewählte, unklare Worte auf das schwierige Ge- 
jände einer Unterwerfung unter Preussen hinzulenken. 
Wenn auch jetzt nicht, flocht er ein, So könnten doch in 
Zukunft Verhandlungen wegen Vereinigung mit den beiden 
Fürstentümern Ansbach und Bayreuth stattfinden. Wie 
sehr bei ihm das Einzelne der Verhandlungen bereits 
durchdacht war, erhellt daraus, dass die Rechtsgründe, mit 
welchen er die Einverleibung‘ stützt, dieselben sind, welche 
er im Verlauf der ganzen Unterhandlung festhält.” Sie soll 
nach freiem Entschluss Nürnbergs, soll konstitutionsmässig 
erfolgen, unter Vorbehalt der Rechte von Kaiser und 
Reich; seine königliche Majestät, setzt er hinzu, würden in 
dieser Hinsicht unzweifelhaft das Erforderliche auf sich 
nehmen, Er drückt sich in Wendungen aus, als ob Nürn- 
berg eine ‚Unterwerfung der Stadt“ beantragt hätte. Am 
1. Ranke: Hard, I, 355. — S. auch Hard. Brief an Haugw. 
d. d. Ansbach 31. Juli 1796; R. 92 C. 14. 
2. Der eine der beiden Vertreter der Genannten, Sörgel, er- 
scheint bald darauf, nachweisbar seit dem 14. Aug., als Verfechter 
des Anschlusses an Preussen.
	        
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