Volltext: Nürnberg

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von Bayern, in welchem sie Partei für letzteren nahm und 
schliesslich als Ersatz für ihre Kriegskosten den grössten 
Theil der gemachten Eroberungen in der benachbarten 
Oberpfalz erhielt. Dadurch wurde ihr Gebiet bedeutend 
vergrössert und ihre politische Machtstellung sehr erhöht. 
Die Reformation fand in Nürnberg raschen Eingang. 
Die Hinneigung gelehrter und angesehener Männer jener 
Zeit zu Luthers Lehre, die Parteinahme mehrerer Mönchs- 
orden an dem Werke des unerschrockenen Augustiners, 
die Fortschritte, welche die Buchdruckerkunst durch 
Anton Koberger u. A. in Nürnberg gemacht, das 
Alles ebnete der Reformation die Bahn daselbst, und der 
Rath musste sich entschliessen, die neue Lehre einzu- 
führen, was er indess nur sehr allmählich und vorsichtig 
that. Im Jahre 1552 hatte die Stadt noch einen schweren 
Kampf zu bestehen. Sie wurde von dem Markgrafen 
Albrecht Alcibiades belagert und angegriffen, hielt 
aber kräftig Stand und befreite sich endlich durch einen 
Vertrag von dem drängenden Feinde. Nach wieder- 
hergestelltem Frieden wurden die Thürme der vier Haupt- 
thore (Frauen-, Spittler-, Neues und Lauferthor) mit jenem 
runden Mauermantel umgeben, den sie noch jetzt tragen 
und der sie aufrechtstehenden Kanonenläufen ähnlich 
macht. Ausser den Hauptthoren bestanden schon in 
älterer Zeit das Vestner-, Thiergärtner-, Haller- und 
Wöhrderthor, welch letztere beide dem Bedürfniss eines 
leichteren Verkehrs mit den Vorstädten weichen mussten. 
In neuerer Zeit entstanden das Marien-, Königs- (neben 
dem Frauenthor), Ludwigs- (neben dem Spittlerthor), 
Walch-, Mohren- und Maxthor, welche drei letzteren eben- 
falls niedergelegt wurden. Am Einfluss der Pegnitz be- 
findet sich noch ein kleines Thor, das Kasemattenthürchen, 
Im Jahre 1578 wurde in dem zum Nürnberger Gebiet ge- 
hörigen Landstädtchen Altdorf eine Akademie gegründet, 
welche Kaiser Rudolf 1622 zur Universität erhob, 
Von dieser Zeit bis zum Ausbruch des dreissigjährigen 
Krieges erfreute sich Nürnberg einer längeren Friedens- 
periode. Dass sich beim Herannahen des schwedischen 
Heeres unter Gustav Adolf die streng protestantische 
Stadt für den Schirmvogt der evangelischen Lehre er- 
klären würde, war vorauszusehen. Der bayerische Feld-
	        
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