Volltext: Nürnbergische Hesperides, Oder Gründliche Beschreibung Der Edlen Citronat/ Citronen/ und Pomerantzen-Früchte/

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Ersten Theils sechzehendes Capitel. 73 
Verlust daruͤber leiden muß; so tauget auch ein Gaͤrtner nicht / der ohne Un⸗ 
terweisung selbst geentt seyn will / syndern er soll und muß solche seine jetzt⸗ 
erzehlte und wohlgegruͤndete Wissenschafft / von einem beruͤhmt⸗ und er⸗ 
fahrnenLehrmeister erlernet haben / auch / nach daselbst gelegtem guten Grund / 
eine Reise in fremd⸗entlegene Laͤnder thun / um nicht nur die Arten und Na⸗ 
tur der daselbst befindlicher Baͤume und Gewaͤchse gruͤndlich zu erforschen / und zu 
erlernen / sondern auch grosser Herren Gaͤrten zu besehen / wo moͤglich / bey den Hof⸗ 
Gaͤrtnern in Dienste zu tretten / um dadurch so viel immer moͤglich anzumercken / 
daß er selbiges anderer Orten appliciren koͤnne / oder auch so viele Kecommendation 
dadurch erlangen / daß er zu dergleichen ansehnlichen Diensten selbst einmal befoͤr⸗ 
dert werden moͤge. Wer siehet hieraus nicht / daß nicht alle Koͤche sind / die lange 
Messer tragen / daß ein plauderender Quacksalber noch lange kein rechtschaffener 
Medicus und ein armseeliger Pfuscher kein beruͤhmter Kuͤnstler seye. Mithin nicht 
alle Gaͤrtner ue davor ausgeben / diesen Namen mit Recht fuͤh⸗ 
ren; Dann ob schon einige / weil sie Artischocken und Blumen⸗Kohl zu bauen / 
mit gefuͤlltem Veil und Roßmarin zimlich wohl umzugehen wissen / anbey ein halb 
Dutzent Pomerantzen⸗Baͤume in ihren Gaͤrten haben / davon sie jeden Winter 
uͤber / ein Paar verderbenlassen / grosse verstaͤndige Gaͤrtner seyn wollen / sind sie 
es doch in der That nicht / sondern verdienen kaum den ersten Rang bey der Bauer⸗ 
Zunfft / welcher ihnen noch dazu von dieser streitig gemacht und keines wegs zuge⸗ 
standen wird: Man findet aber auch Gaͤrtner / welche nicht beee 
ern / auch nicht von der gelernten Zunfft sind / sondern das Mittel zwi⸗ 
schen beeden halten / und dabey ein ehrliches Handwerck gelernet haben / welches 
sie samt ihrer Gaͤrtnerey zu treiben pflegen; diese moͤgen nun auch einiger massen et⸗ 
was gelten / und manchmal gute Dienste thun / doch 9 zu besorgen (wie es wuͤrcklich 
geschiehet) daß sie ihrem Handwerck meist mit Versaumung der Garten⸗Arbeit 
obligen / selbigen wol verwilden / und die Gewaͤchse zu Schaden gehen lassen / 
welches auch zu foͤrchten / wann den Gaͤrtnern ausser ihrem Garten einige Felder 
in Bestand zu nehmen erlaubet und vergoͤnnet wird. 
Nun moͤchte jemand fragen / ob es besser seye / daß man einem Gaͤrtner 
besolde oder aber ihm den Garten verpachte / und im Bestand uͤberlasse? 
Ich mache aber hierinn einen Unterscheid / daß wann der Garten mit curieusen 
Bewaͤchsen versehen / anbey rein und zierlich gehalten werden solle / der Patron 
weit besser thue / wann er den Gaͤrtner also besolde / daß er dabey bestehen kan / 
dann wann er ihm denselben verpachtet / wird sich der Gaͤrtner wenig um die 
Rein⸗ und Zierlichkeit desselben beruͤmmern / und snn und allein dahin trachten / 
wie er sein Bestand⸗Geld samt einem guten Uberschuß daraus ziehen moͤge; ver⸗ 
dirbt inzwischen etwas / so verdirbt es dem Patron / und fragt der Gaͤrtner nichts 
darnach: Ist es aber mehr ein Nutz⸗ als Zier⸗Garten / moͤchte der Bestand und die 
Verpachtung eher Statt finden. So viel als es immer moͤglich / solle man keinen 
oͤfftern Wechsel mit denen Gaͤrtnern treffen / weil fast ein jeder einen andern Ge⸗ 
brauch hat / und die Gewaͤchse bald auf diese / bald auf eine andere Art tractiret / 
welches sie aber nicht vertragen / sondern dadurch erne Schaden nehmen / und 
verderben: Ist es demnach sehr gut / wenn der Garten⸗Patron selhst ein Lieb⸗ 
haber rarer Gewaͤchse ist / und von der Cultur einen guten Verstand hat / fleissig 
nachgehet / die Baͤume und Gewaͤchse zum oͤfftern beschauet / und sy er etwas findet / 
so ihme mißfaͤllet / mit guter Manier und reiffen Verstand / samt beygefuͤgter wol⸗ 
gegruͤndeter Ursach corrigiret / und wie es zu verbessern / dem Gaͤrtner anweiset / so 
muß er sich um so viel mehr scheuen / und anbey gehorsame Folge leisten / da manche 
Gaͤrtner ausser dem / auf ihrer eigenen Hartnaͤckigkeit ersem memer recht haben 
und
	        
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