fullscreen: Hans Sachs

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Hans Sachs. 
Sachs. Glaubt Ihr, 
Weil ich kein Prahler, kann man mir 
Nach Willkür eine Nase drehn? 
Den Spaß laßt künftig Euch vergehn! 
Wenn. Ihr mich toll macht, jag ˖ ich Euch 
Mit einem Pfriemen durch das Reich. 
Kunigunde (in die Hände klatschend). 
Brav! 
Runge (ur sich) Wie gemein — ein Pfriemen! (Zu Sachs.) Ihr 
Braucht einen Ton, der seltsam — 
Sachs (immer heftiger). Mir 
Klang Eurer seltsam auch — es schallt, 
Wie man hineinschreit, aus dem Wald, 
Und kurz, das Maͤdchen hier ist mein! 
Drum stellt hübsch Euer Freien ein. 
Mir ward, da sie mich liebt, dies Recht; 
Daß Ihr sie zwingen wollt, ist schlecht! 
Wagt Ihr's, so weiß ich Euch zu treffen. 
Ich geh noch heut zu Meister Steffen 
Und werb um Kunigundes Hand! 
Ruht, bis sein Ausspruch Euch bekannt, 
Und braucht mir nicht, bis alles klar, 
Unwürd'ge Mittel, sonst, so wahr 
Die Hand — (Er hebt sie über Runge.) 
Runge (bückt sich schnell zur Erde, und ordnet sein Schuhband). 
Sachs. Ob Euerm Haupte schwebt, 
Denkt Ihr an mich, so lang Ihr lebt. 
Runge lindem er sich an den Kleidern etwas zu thun macht und da— 
bei Sachs heimlich betrachtet). 
Der Mensch ist sehr massiv gebaut, 
's ist rätlich, daß man ihm nicht traut; 
Auch hat er einen frechen Mut, 
Drum bleib nur ruhig, wallend Blut! 
Kunigunde (zu Sachs) 
Ich liebte dich zwar früher sehr, 
Doch jetzt lieb ich dich dreimal mehr! 
Wie hoch und frei erscheinst du mir, 
Betracht ich dieses Männlein hier!
	        
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