Leicht erhaltene Genehmigungen.
So entscheidet die Wahl in Nordamerika häufig der Prügel be⸗
stochener Irländer und hält den ruhigen Bürger ab, sich bei derselben
zu betheiligen. Im alten Rom entschieden verborgene Waffen.
Der, welcher den Sieg errang, schrieb der unterliegenden Partei den
Beginn des Kampfes zu und Niemand wagte, zu widersprechen. (An
einem Wahltage wurden in Rom allein 6000 Wähler getödtet.)
Wie richtig obige Bemerkungen sind, zeigt die vor wenig Wochen
vorgekommene Thatsache, daß in Berlin von ungefähr 12,000 Wählern
nur 1100 erschienen.
Die Werthlosigkeit der napoleonischen Folgerung wird jeder
Kenner des natürlichen und geschriebenen Rechts zugeben. Ebenso
die der allgemeinen Volksabstimmung und selbst die unumschränkt regierende
Maria Theresia erkannte es an, daß es nicht in der Ordnung sei, über
eine fremde Person ohne deren Einwilligung zu verfügen. (S. 84.)
Noch weniger läßt sich aber die Verfügung über frembes Eigenthum
(S. 78) ohne Wissen und Einwilligung des Eigenthümers rechtfertigen.
Es streift dieß sehr nahe an die Grundsätze des Social-Communismus
und wird nicht besser durch den Namen „Norm“ (S. 46) (Vorschrift,
Richtschnur ꝛc.), den das Volk nicht versteht und der auch nicht benutzt
werden darf, bestehende Rechtsverhältnisse abzuändern, oder durch eine
Bekanntmachung in einer Zeitung, da Mittel im Ueberfluß vorhanden
find, den Betheiligten zu benachrichtigen.
Der Kostenpunkt ist ein Gegenstand, den die Bauleute nicht
beachten, theils, weil sie das Geld für die Bauten nicht zu schaffen
haben, theits weil kostspielige und absonderliche Bauten ihnen ungleich
mehr eintragen als wohlfeile. Aus demselben Grunde sind auch ihre
Vorauschläge in der Regel so abgefaßt, daß die Wirklichkeit sie um's
Doppelte, Drei⸗, Vier⸗ bis Fünffache übertrifft, wobei ihnen der Um—
stand zu statten kommt, daß Derjenige, der 10,000 fl. für einen Bau
ausgegeben hat, die noch weiter nöthigen auch herbeischaffen muß, wenn
der Bau nicht als Ruine dastehen soll. Der beste Beweis für diese
Behauptung ist, daß sie beharrlich den Kunststeinbau aus einem Stück,
den Sägspänbau, über 60 Jahlre lang die Anwendung des Cements
bei Wasserbauten und alle anderen, die Baukosten vermindernden Ver—
besserungen von sich fernehalten (S. 17). — Wenn in neuerer Zeit,
namentlich am Rhein und in Westphalen, zahlreiche Bauten von
Mauern und Gebaͤuden mit künstlicher Steinmasse ausgeführt wurden,
so geschah dieß nicht aus Vernunftgründen, sondern aus Nothwendig—
keitsgründen. — Die großen Fabriken, welche jahrlich eine ungeheure
Masse Steinkohlen verbrannten, fanden keinen Platz zur Ablagerung