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Auch lithographirte er unter anderm die zwei bei Buchner
in Nürnberg 1822 erschienenen Blätter: „Der Wiedereinzug der
Studenten in Erlangen“ und „die Ankunft derselben auf dem
Marktplatz allda“, durch besondere Veranlassung hervorgerufen.
In demselben Jahre wurde er als ordentliches. Mitglied
in den Verein von Künstlern und Kunstfreunden aufgenom-
men (gegründet 1792). Nach dem Tode seiner bejahrten Mut-
ter 1824 verheirathete er sich und ging zu Anfang des Jah-
res 1826 mit seiner Frau und seinem Erstgebornen nach Re-
gensburg behufs Einrichtung der Malerei in der dortigen, erst
neu entstandenen Porzellanmanufactur.
Hier wurde er bald nach seiner Ankunft durch den Tod
seines. ersten Kindes tief betrübt. Die schönen Umgebungen
der Stadt und die reizenden Partien an der Donau zerstreu-
ten ihn einigermassen und die Geburt von zwei Zwillingsmäd-
chen, wovon eines leider bald starb, unterbrachen sein ein-
sames Familienleben.
Im Jahre 1827 wurde er vom Kaufmann von Schwarz
nach Nürnberg zur Einrichtung einer Glasmalerei zurückgeru-
jen. Ehe er die Reise antrat, sollten ihm leider noch die
Freuden des Wiedersehens durch den Tod seines Vaters ver-
bittert werden, wozu sich der schwere Abschied von Regens-
burg gesellte, das er füglich als seine zweite Heimath durch
die öftere Anwesenheit als Kind und Jüngling bei Verwand-
ten betrachten konnte.
In Nürnberg angekommen, arbeitete er an dem Probe-
Glasfenster, das mit einem zweiten aus München vom König
Ludwig von Bayern als Vorläufer von mehreren in den Re-
gensburger Dom gestiftet wurde.
Unterdessen folgte auch sein zweites Mädchen dem Schwe-
sterchen in’s Jenseits. Nach Beendigung obiger Arbeiten wen-
dete er sich wieder seinem Lieblingsfache zu, radirte nach
seinen Zeichnungen einige Platten für seinen Freund Kirch-
ner und lieferte mehrere Kupfersticharbeiten an verschiedene
Besteller, führte auch manche Naturstudien in Wasserfarben
aus, wovon .die meisten der bekannte Kunst- und Antiquitä-
tensammler Kaufmann. Hertel in Nürnberg kaufte.
Als von der Stadt Nürnberg beschlossen. wurde, ihrem
grössten Künstler Albrecht Dürer ein Denkmal .zu setzen,
wurde er von dem Vereine von Künstlern und Kunstfreunden
als Leiter dieser Angelegenheit zum Comite- Mitgliede ge-
wählt. Bei der feierlichen Grundsteinlegung am 7. April 1818
kam auch von ihm ein Kupferstich „der Münster zu Ulm“ mit
andern Kunstsachen hinein.
Archiv £. die zeichn. Künste: XV. 1869
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