Full text: Sammlung der Kunstblätter aus dem Neuen Taschenbuche von Nürnberg

ST. SEBALDS.‘ GRAB. 
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Dem Schutzheiligen der Kirche ein Grabdenkmal zu 
errichten, seiner würdig, und bestimmt zur Aufbewah- 
rung der Reliquien, die von ihm vorhanden waren, hielt 
die Frömmigkeit der früheren Jahrhunderte für eine der 
wichtigsten, ersten Pflichten. So entstand dies Kunst- 
werk, werth der Bewünderung, die ihm von jeher. ge- 
zollt wurde, die in der neuern Zeit sich mit Recht im- 
mer mehr vergröfsert hat. Der Meister desselben, Pe- 
ter Vischer, der treffliche Kunstgiefser, nebst seinen 
Gehülfen, seinen‘ fünf, zum Theil eben’so geschickten 
Söhnen, hat sich selbst ein Denkmal gestiftet, indem er 
für die Gebeine des Sebaldus das hier dargestellte 
Werk eben so fleifsig als ‚mit artistischer Vollendung 
fertigte. Ueber die Zierlichkeit der Form ersparen. wir 
uns jedoch jedes Wort, da die so gelungene Darstellung 
dieselbe klarer als jede Schilderung anschaulich macht. 
Wir bemerken daher darüber nur folgendes: Vischer 
arbeitete daran mit seinen Söhnen vom 1506 bis 1519 
und sftellt€ es am 19. Junius desselben Jahres auf.. Ver- 
braucht wurden dazu 120 Centner Metall, und der Ko- 
stenbetrag belief sich auf 2402 Gulden 6 Heller 21 Pfen- 
nige. Zuletzt mangelte es an dem dazu erforderlichen 
Gelde; daher wurden milde Beiträge drei.Tage lang ın 
der Sebaldskirche dazu angenommen, wodurch der Aus- 
fall gedeckt. ward, Der mit Gold- und Silberblech über- 
zogene 3 Fufs hohe, 5 Fufs 10 Zoll Jange, 1 Fufs 7 Zoll 
breite innere Sarg kostete 506 Gulden in Gold und ist
	        
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