Volltext: Vollständige Sammlung aller Baudenkmale, Monumente, und Anderer Merkwürdigkeiten Nürnberg's (Zweiter Band)

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Rosenau enthält mehrere äusserst gefällige Partien, welche von dem 
Eigenthümer J. D. Wiss, der ausserdem eine grosse amerikanische 
Mahlmühle und eine bedeutende Nadelfabrik im Betriebe erhält, zum 
grossen Theil einem Wirthschaftspächter überlassen sind. Gegen ein 
mässiges Abonnement erlangen die Einheimischen das ganze Jahr 
über, denn auch für Winterlokalitäten ist bestens gesorgt, Zutritt ; 
Fremde können ohne Umstände eingeführt werden. Den kleineren 
Theil, der durch den Teich abgeschieden ist vom Wirthschaftsterrito- 
cum, hat der Besitzer der Rosenau für sich und seine Familie behal- 
ten. Dort steht neben einem kleinen Schweizerhaus ein Landhaus, 
das seine Fronte gegen die Fürther Landstrasse kehrt. In der Nähe 
desselben erhebt sich ein Kiosk (türkischer Pavillon) auf einem grot- 
tenartigen Bogen, durch den man nach grünen Rasen und Blumen, 
aus denen eine Fontäne aufspringt, sehen kann. Das Landhaus ist 
aach dem Willen des Besitzers, der mit der Levante in regem Ge- 
schäftsverkehre steht, in maurischem Style erbaut. Blanke Kuppeln 
mit hohen Spitzen darauf, schlanke Minarets, orientalische Verzierungen 
und Bogenstellungen, dann der blassgelbe Farbengrund mit blauen 
Arabesken vereinigen sich zu einem ganz hübschen Bilde, das unge- 
mein gewinnt, wenn man das Landhaus von dem untern Theil der 
Rosenau betrachtet, wie es aus dem verschiedenen Grün der Baum- 
gruppen sich erhebt, ein Denkmal der Neuzeit, und in die ruhige 
Fluth des Sees hinabblickt, während aus der Ferne der runde Thurm 
des Spittlerthors wie ein altersgrauer Wächter der Vorzeit erscheint, 
Die innere Einrichtung dieses moreskischen Landhauses übertrifft das 
Aeussere noch um Vieles. Eine orientalische Pracht in allen Ge- 
mächern, Möbel und Stoffe von ausgewählter Art und Form, die Fuss- 
böden eingelegt von den seltensten Holzgattungen, eine Mosaikarbeit, 
die das Wohlgefallen jedes Besuchers erregen wird. Den Plan zu 
dem Landhause fertigte C. Heideloff nach orientalischen Architektur- 
studien und eigenen Compositionen. Die Wirthschaftslokalitäten lie-
	        
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