Metadaten: Martin Behaim, der erd- und himmelskundige Seefahrer

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Wie das Eisen nach dem Magnetsteine, fühlte sich Marlin 
Behaim nach der See, nach den großen Schiffen durch 
eine unwiderstehliche Macht hingezogen. Schon in Ant— 
werpen benutzte er noch als Handlungsdiener des Hauses 
Häberlin jede Gelegenheit und jede freie Stunde, sich auf 
den mächtigen Kauffahrern bekannt und mit deren Ein— 
richtungen vertraut zu machen. Und dazu erwies sich diese 
Stadt als der geeignetste Platz. 
Schnell begriff der wißbegierige Martin, was zum 
Laden, Segeln, Steuern und zum vollen Zubehör eines 
großen Schiffes notwendig war; er lernte jedes Plätzchen 
vom Gallion am Vorderteil bis zum Heck beim Steuer— 
ruder kennen und merkte alle Befehle, die von der Kom— 
mandobrücke zu erteilen waren, in deutscher wie in portu— 
giesischer Sprache, auf deren Erlernung er seine freien 
Abendstunden verwendete. 
Eines Tages wurde Martin Behaim in das kleine 
Sonderkontor seines Prinzipals gerufen, und fand dort 
neben dem Handelsherrn einen gar vornehm dreinschauen— 
den Fremden. Dieser, nach portugiesischer Sitte mit 
einem bunten Seidenwams und eben solchem Mäntel— 
chen bekleidete Herr hieß Jobst Hurter von Mauerkirchen 
und entstammte einem alten, flandrischen Geschlechte. Er 
war schon in früher Jugend aus seinem Vaterlande aus— 
gewandert und in portugiesische Dienste getreten; gegen— 
wärtig bekleidete er den hohen Posten eines Statthalters 
auf der im Atlantischen Ocean gelegenen, zum Königreiche 
Portugal gehörigen Insel Fayal, welche für die bedeu— 
tendste der Azorischen oder Habichtsinseln gezählt wurde. 
Jobst Hurter verhandelte mit dem Kaufherrn Häberlin 
über ein Geschäft, das sich um Rückfracht von Lissabon 
nach Antwerpen drehte.
	        
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