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mehr für die Fremde, als für die Vaterstadt, weil diese das Meiste,
was sie von dem gro(fsen Meister besessen, aus den Händen gegeben,
Ein Verein, der seinen grofsen Namen an die Spitze gestellt, hat
das Haus pachtweise von der Stadtgemeinde übernommen. Von der
früheren Einrichtung des unsterblichen Künstlers ist Nichts mehr vor-
handen, als die Küche und (so sagt man) ein Gemach im Erdge-
schofs. Das Medaillon über der Hausthüre (Dürer’s Bildnifs) ist ein
Erzeugnifs neuerer Zeit, das als Fingerzeig für Fremde gut ange-
bracht ist. Geboren und erzogen wurde der Künstler nicht in dem
Hause, er litt nur und liebte darin die ewige Schönheit mit uner-
schütterlicher Stärke, und es ist in der That merkwürdig, dafs (gleich-
sam als Symbol dieser. Stärke) nur noch ein von ihm auf Pergament
yemalter Löwe (1512) in dem Dürerhause zu sehen ist.