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das Haupt der Kaiserin vorstellen. In einer Nische desselben Gebäu-
des befindet sich das gut ausgeführte lebensgrofse Standbild eines
schwedischen Offiziers aus dem dreifsigjährigen Kriege, das gewöhn-
lich für Gustav Adolph gehalten wird, wiewohl diefs eine durch-
aus falsche Annahme ist.
Das Hauptgebäude ist erst im Jahre 1833 wieder in Stand ge-
setzt worden, zur Aufnahme der königlichen Majestäten von Bayern,
bei welcher Gelegenheit ein durch Heideloff entworfenes Stiegen-
haus, im gothischen Style, dem Burghofe einen neuen charakterischen
Agregat verlieh. Eine über dem Söller zu dem kleinen Schlofszwin-
ger führende Thüre enthält farbige Gläser, durch welche die Ge-
gend in verschiedenen Beleuchtungen betrachtet werden kann, ein
ganz artiges Spielwerk, das seinen Effekt nicht verfehlt. Die Säle
und übrigen Gemächer enthalten eine Bildersammlung (alte Veber-
bleibsel) der früher dort aufbewahrten Gallerie, einige Glasgemälde
(Wappen) und ein Paar der Betrachtung werthe Kachelöfen. Ein 300
Nürnberger Fufs tiefer Ziehbrunnen, unter einem eigenen Verschlufs.
dürfte bei dem Besuch der Burg in der Aufzählung der Sehenswür-
digkeiten nicht zu übergehen seyn *).
*) Aus- und Ansichten der Burg, 12 Kupferstiche nach Originalzeichnungen
von Adam Klein, sind bei dem Verleger des Gedenkbuchs erschienen.
Preis 2 Fl. 54 Xr.