Object: Die neue Zeit

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gern mit ihm, freutest Dich seiner, daß er sich zu 
erkämpfen suche, was andere einfach hinnähmen —“ 
FJa, ja, so dachte ich wohl. Aber jetzt — 
Hünnebach läßt Dich grüßen, Josephine, er kommt 
nrorgen abend, er will den Bock mitbringen.“ 
„Hast Du vergessen, Sebastian? Morgen wolltet 
Ihr es besprechen, wie Ihr es mit der Kartoffel— 
verteilung halten wollt, Feldmann und Ritter 
fommen mit den Frauen.“ 
„Gewiß, Liebste! Hünnebach samt dem Bock 
kommt mir recht. Die sollen nur mithelfen, die 
beiden.“ — 
Es war eine sonderbare Tafelrunde: die vor— 
nehmen Senatoren, der dicke Geistliche von Sankt 
Johannis mit seinen derben Worten und daneben 
Hünnebach, der auf das lebhafteste mit der Sena— 
Hrin Ritler über die neuesten literarischen Er—⸗ 
scheinungen sprach, mit der Senatorin Feldmann 
üiber die Qualitäten des Tees und mit Josephine 
über den Zustand der Gärten, über die nötigen 
Herbstarbeiten, der aber verstummte, wenn das Ge⸗ 
spräch auf die Wohltätigkeitsbestrebungen kam. 
Aber es half ihm nicht viel. Feldmann war 
ein gewandter Diplomat, und als der Abend zu 
Ende ging, war Hünnebach auf die liebenswürdigste 
Art gezwungen worden, das Aufkaufen von Kar— 
toffeln zu übernehmen, das heißt, die günstigsten 
Gelegenheiten ausfindig zu machen, große Quanti— 
täten preiswerter und gesunder Kartoffeln hereinzu— 
bekommen. 
Die Frauen waren, als die Pfeifen in Brand 
gesteckt worden, aufgestanden und hatten sich im 
Empfangszimmer um den runden Sofatisch gesetzt. 
Pfarrer Bock folgte eine Zeitlang der Unter⸗
	        
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