Volltext: Vollständige Sammlung aller Baudenkmale, Monumente, und Anderer Merkwürdigkeiten Nürnberg's (Erster Band)

DAS NASSAUER HAUS, 
Taf. 6. Diese Zierde unter den im reinen gothischen Style aufgeführten Pri- 
vathäusern Nürnberg’s steht dem Portale der Lorenzkirche schräg über, 
am Anfang der Carolinenstrafse, einer der schönsten Strafsen der 
Stadt. Aus röthlichem Sandstein gebaut, hat das Haus an seinem 
hervortretenderen äufseren Theile, dessen Entstehung vielleicht in 
das Ende des 13. oder Anfangs des 14. Jahrhunderts fallen. möchte, 
keine wesentlichen Veränderungen erlitten; der spätere Anbau mit 
dem jetzigen Eingang in der Karolinenstrafse konnte ja leicht ohne 
dieselben bewerkstelligt werden. Nicht etwa complizirte Formstellun- 
gen zeichnen das Haus für das Auge so wohlthuend aus, im Gegen. 
theile, es ist hier die Einfachheit, woran eine wohlverstandene Orna- 
mentik ihre Schätze ökonomisch vertheilt hat, die Einfachheit des 
Baues ist es, die dem Blicke eine so ruhige Betrachtung gönnt. Ein 
viereckiges Haus mit viereckigen Fenstern und einem Satteldache, 
unter welchem Zinnen und ein Gang mit durchbrochenen Steingelän- 
der hinziehen, an welch letzterem mehrere Wappenschilder zu sehen 
sind, drei massive aber ungemein zierliche Eckthürmchen (das vierte 
kann nicht angebracht seyn, weil das vierte Eck mit dem nächsten 
Hause der Stralse zusammensteht), ein ungeschlachter Thierleib, wie 
man sie öfter an Kirchen in herausragender Stellung sieht, gewöhn- 
lich mit «Höllenkinder » bezeichnet, eine aufrechtstehende Engelstatue 
unter einem Schirmdache an dem Eck des Hauses, dann ein Chörlein 
mit gothischen Modifen, zwischen denen kräftige Skulpturen aus der 
Passionsgeschichte auf den frommen Sinn der Vorfahren hindeuten, 
das Schlüsselfelder’sche Wappen unter dem Chörlein und ein Paar
	        
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