Full text: Alt-Nürnberg

394 — 
Die angstvolle Zeit der Hussitenkriege war nicht dazu angethan, 
künstlerische Bestrebungen zu wecken oder zu fördern, und ebenso— 
wenig war dies die Periode, in welcher die Stadt den entscheidungs— 
schweren Kampf mit Albrecht Achilles zu bestehen hatte und dazu 
alle Kräfte der Bürgerschaft zusammennehmen mußte. Jetzt aber, 
wo alles frei aufatmen konnte und das erhebende Gefühl der neu— 
gewonnenen Sicherheit alle Schichten der Einwohnerschaft durch— 
strömte, regte sich mächtig der Schaffensdrang und aus den Reihen 
der schlichten Handwerker strebten Kräfte empor, deren Werke wir 
heute noch bewundern. Begreiflich sind die Leistungen dieser unge— 
schulten, durch keine Überlieferung unterstützten, einfachen Handwerker 
nur aus der unbegrenzten Liebe, mit welcher sie sich ihren Stoffen 
hingaben und durch die vor keinem Zeit- und Müheaufwand zurück— 
schreckende Ausdauer derselben. 
Zu diesen schlichte Männern des Handwerks gehörte Adam 
Krafft (1430—1507). Aus der Hütte der gewöhnlichen Steinmetzen 
hervorgegangen und im Besitze keiner anderen als der handwerks— 
mäßigen Kenntnisse hat er sich durch rastloses Streben zu jener künst— 
lerischen Höhe emporgeschwungen, wie sie sich in seinen uns erhaltenen 
zahlreichen Werken darstellt. Zu diesen gehören in erster Reihe die 
verschiedenen ornamentalen und figürlichen Reliefs an den von Hans 
Behaim dem älteren aufgeführten städtischen Gebäuden, wie an den 
beiden Kornhäusern auf der Veste (Kaiserstallung) und Skt. Lorenzen 
Mauth), der Herrenwaage (Winklerstraße) und dem Unschlitthause, 
sowie die an verschiedenen Privatgebäuden angebrachten Steinbilder 
wie das Hochrelief: Skt. Georg den Drachen tötend, am ehemaligen 
Paumgärtnerschen Hause (Theresienstraße 28), die thronende Maria 
über dem Portal des von Forsterschen Hauses (Herrenmarkt 11), die 
Anbetung des Jesuskindes, im Hofe des Hauses Adlerstraße 21 u. s. w. 
Von den an so vielen Nürnberger Häusern angebrachten Mutter— 
gottesbildern ging eins der schönsten, das an der Ecke der Bindergasse 
(gläserner Himmel) aus Meister Kraffts Werkstatt hervor. Nachdem sich 
derselbe durch diese und manche andere kleinere Arbeit Geltung ver— 
schafft, wurden ihm auch größere Arbeiten übertragen, zu welchen 
besonders verschiedene Grabmäler gehören, wie das aus den Jahren 
1490-92 stammende sogenannte Schreyersche Begräbnis an der 
Außenseite des Ostchors der Sebalduskirche; das einst im Kreuzgang 
des Augustinerklosters gewesene und seit 1816 in der Frauenkirche 
befindliche Pergenstorfersche Grabmal; die in der Holzschuherschen 
Grabkapelle auf dem Johanniskirchhofe von Krafft in seinen letzten 
Jahren begonnene Grablegung Christi u. s. w. Die umfangreichste 
Leistung Adam Kraffts sind die sieben Leidensstationen (die sieben 
—BLB 
if dem 
—1 
nhhen 
—X 
reg vt 
chiht 
yn mi 
cgenen 
jo Gül 
qu al 
füsh 
seiste 
X 
—X 
on Hi 
zakr 
sst 
suUpthn 
der 
este 
gter 
— 
sher 
— 
seße! 
vand 
ppft 
6 
hüp 
is 
hop 
sut 
f 
iyp 
8 
pp 
yDj 
Po 
44
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.