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Holzmodell entworfen haben könne.‘®) Der unruhige Charakter 
des Reliefs, die gebrochenen Falten, die Füllung des Hinter- 
grundes mit fliegenden und flatternden Bändern, der rücksichts- 
lose Realismus im Antlitz, das nach einer Totenmaske model- 
liert zu sein scheint, wiesen auf 
Stoss hin. Abgesehen von der 
hohen künstlerischen Qualität 
dieses Grabmals aber lassen sich 
noch einige äussere stilistische 
Merkmale anführen, die ganz 
sicher auf Veit Stoss führen 
müssen. In den Rundfiguren 
des Marienaltars musste trotz der 
überraschend natürlichen Nach- 
bildung der Köpfe und Hände 
die steife gezwungene Stellung 
bemängelt werden; wie auf ein- 
mal erstarrt und leblos erscheinen 
die meisten. Namentlich fällt bei 
Johannes (Fig. 2) die steife, her- 
ausfordernd stolze Haltung des 
Kopfes auf, und ähnlich ist sie 
übertrieben bei dem klagenden 
Johannes unter dem Kreuze in St. 
Sebald in Nürnberg. (Fig. 54.) Ge- 
zwungener Stolz und zurückhal- 
tendes Wesen drücken sich in den 
harten Zügen des Antlitzes, dem 
eingezogenen steifen Halse dieses 
affektiert aufgerichteten Jüngers 
aus. Ähnlich kehrt dies in der 
Gestalt des Erzbischofs wieder, 
ähnlich äussert sich das Gespreizte in der Armhaltung. Da jene 
stolze Vornehmheit mit dem Charakter des Verstorbenen über- 
einstimmt, so ist diese gelungene Charakterisierung zunächst 
4) Sprawozdania komisvi do badania historvi sztuki w Polsce Tom. VL. 
1898, p. 152.
	        
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