Inhaltsverzeichnis: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

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2. Die Antwort der Geistlichen lautet: Es ist in keinem 
andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen ge— 
geben, darinnen wir sollen selig werden. (Apostelgesch. 4. 12.) 
Der herrliche Altar, der unserer schönen Kirche schönster Schmuck ist, 
trägt eine Christusfigur und dazu das Wort unseres heilandes: , Kommet 
her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch er— 
quicken“. (Matih. 14 28.) Das dünkt mich so gar köstlich, meine liebe 
Gemeinde, daß nun von heute an so aus nächster Nähe, so mitten drin 
in dieser lieben Vorstadt der wundersam tröstende Ruf des Heilandes 
ergeht: „Nommet her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid, 
ich will Euch erquicken“. Ach es gibt so viel Mühsal und so viel Last 
in dieser schweren Feit, in der wir leben, so viel Mühsal und Last auch 
in den Häusern hier rings um die Christuskirche, unter der Bevölkerung 
unserer Vorstadt, die sich's muß sauer werden lassen im Schweiße 
ihres Angesichts, so viel Mühsal und Last aber nicht nur, was das 
leibliche, äußere CLeben anlangt, sondern auch so viel, was die Seelen 
niederdrückt und niederbeugt, so viel Kummer und Leid und Sorge, 
so viel Unvollkommenheit, so viel Sünde! — Freue Dich, liebe 
Gemeinde, nun leuchtet die Sonne des Trostes mitten hinein in Euer 
Ceben. Ob Ihr auch bisher schon wußtet, wo Ihr Euch Trost 
holen konntet, nun habt Ihr ihn näher, nun klingt's mitten hinein 
in die Familien von Steinbühl hier von unserer Christuskirche aus: 
„Komnlet her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid, ich 
will Euch erquicken“; nuu sprudelt hier außen auch ein Born des 
Trostes, eine Quelle der Erquickung; die Arme unseres Heilandes 
sind hier gegen Euch ausgebreitet, und ihr könnt Euch flüchten an 
seine Brusi, könnt rasten an Seinem Herzen. Er, Er, der barmherzige 
uilon will Euch erquicken. Aber worin liegt denn der Trost, den 
r gewährt? Oder ich will so fragen: Unter welchen Bedingungen 
und Voraussetzungen gewährt der Herr Christus unserer Seele Trost 
und Erquickung 7) Die Antwort lautet: Nur dann, wenn wir nicht 
wie jene Pharisäer in unserem Evangelium, die Antwort schuldig 
bleiben auf die Frage: „So nun David Christum einen herrn nennt, 
wie ist Er denn sein Sohn 7“ Nur dann, wenn wir die rechte Ant— 
wort geben auf die Frage: „Wie dünket Euch um Christus? Weß 
Sohn ist Er ?“ Wenn wir glauben, Er sei nicht nur Davids Sohn, 
fondern auch Gottes Sohn, in dem „Gottheit und Menschheit in Einem 
bereinet“, der Gottmensch, der uns verlorene und verdammte Menschen 
erlöset hat, erworben und gewonnen von allen Sünden, vom Cod 
und von der Gewalt des Teufels, nicht mit Gold oder Silber, sondern 
mit Seinem heiligen, teuren Blut und mit Seinem unschuldigen Leiden 
und Sterben. — Nicht in der Moral des Christentums liegt sein 
Trost, nicht mit dem Gebot, das unser Evangelium enthält: „Du 
sollst lieben Gott, Deinen Herrn, von ganzem herzen, von ganzer 
Seele und von ganzem Gemuͤte, und Deinen Nächsten als Dich selbst!“ 
bietet der Herr Jefus die Erquickung, nach der unser herz sich sehnt. 
Wohl ist's eine herrliche Sittenlehre, wie keine andere Religion sie 
hat, die Sittenlehtre des Christenthums, die in dem Gebot gipfelt:
	        
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