Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Beide Stühle ihr zur Seite 
Stehen leer, rechts auf dem zweiten 
Agnes Willi gegenüber, 
Und so spann der Kranz sich weiter 
Um den Tisch in allen Farben. 
Schon geraume Seit schaut öfters 
Nach der Thür der Wirt des Hauses, 
Schärfer wird die leichte Falte, 
Tiefer zwischen seinen Augen. 
Hilde, die es wahrgenommen, 
Spricht zu ihrer Freundin leise: 
Wenn sie doch nur endlich kämen, 
Vater wird so ungeduldig. 
Es geschieht ihm Recht, murrt diese, 
Warum hat er auch die ersten 
Plätze denen zugesprochen. 
Und warum hat denn dein Vater 
Den Magister, der so lustig, 
Zu den Alten dort gezogen? 
Hilde schau, er trägt dein Röslein. 
— Brauchst darum nicht zu erröten 
Trotz des abgeschosssen Wamses 
Ist er dennoch hier der Schmuckste, 
Du errötest ja schon wieder. 
Endlich kommen, die der Hausherr 
Ungeduldig längst erwartet, 
Traun, wie eine Fürstin schreitet 
Stolz des Ratsherrn Harrer Gattin 
An des Bürgermeisters Seite 
cässig nickend durch die Reihen. 
Hinter ihr in üpp'ger Schönheit 
Prangend kommt die „böse Trude“ 
Aus den bläulichschwarzen Haaren 
Cugen dunkelrote Rosen.
	        
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