Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Und die wohlgelaunten Zecher 
Singen die Scholarenweise: 
Heisa! Wer ist auf Gottes Welt 
So frei wie die Bachanten, 
Der Himmelsdom ist unser Zelt, 
Wir sind als wie die Lerch' im Feld 
Daheim in allen Landen. — 
Wir jagen Wild, die Fisch im See, 
Der kargen Bauern Haber, Klee 
Muß unsre Rößlein nähren 
Und keiner mags uns wehren. 
Doch haben wir kein Roß, geht's just 
Auf Schusters leichtem Rappen, 
Nicht Sorge quält die frohe Brust, 
Kein drückend Bündel raubt die Lust 
Durch Wald und Feld zu traben. 
Das Wild hat seinen Schlupf, sein' Rast. 
Den Fels der Aar, der Fink den Ast, 
Doch unser Bett die Heide, 
Das Feld, der Wald der weite. 
So jauchzen wir dem jungen Tag 
Mit Lerch' und Fink entgegen. 
Was lebt im blütenschweren Hag 
Im Buchenhain, im Tannenschlag, 
Muß frohmuts sich nun regen. 
Das Morgenrot ist unser Gold, 
Der Wein, der durch die Kehle rollt, 
Das Wappen für uns Zecher 
Drei Würfel, Karten, Becher. 
Und sitzen in der Schenk' wir warm 
Und haben frisch zur Seiten 
Ein Mägdlein, gar in jedem Arm, 
Vergessen ist all Not und Harm 
Wir jauchzen wild vor Freuden, 
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