Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

——ß— 
Ward nach gutem Recht gerichtet. 
Ball' nur nicht so wild die Fäuste, 
Es ist Wahrheit, was ich sage. 
Daß Euch der leibhaft'ge Satan 
Sogleich an die Kehle fahre, 
Ihr vermaledeiter CLügner, 
Donnert ihm der Fant entgegen. 
Hier in meinem Busen spricht die 
Stimme der Vatur, die trügt nicht. 
Nichts vermag den Kindesglauben 
An den Vater, an die Mutter 
Zu erschüttern, Gift ist alles 
Was Euch glatt fließt von den Lippen! 
Alles habt Ihr mir genommen, 
Meinen Vater erst gemordet, 
Sein Gedächtnis feig geschändet! 
Dann triebt Ihr mit kalter Arglist 
Meine Mutter in den Wahnsinn: 
Jetzt sucht Ihr mir eines Menschen 
Beste Habe noch zu rauben, 
Meinen unbescholtnen Namen! 
Chut nun mit mir, was Ihr wollet, 
Doch verlaßt mich. Ich veracht' Euch! 
Einen haßerfüllten, langen 
Blick wirft noch der Bürgermeister 
Auf den Kecken, dann verläßt er 
Schweigend des Gefangnen Kerker. 
Schlaflos harrt in tausend Ängsten 
Hildegard in ihrer Stube 
Bei der Ampel trübem Scheine 
Unbekümmert, daß sich solches 
Nicht verträgt mit strenger Sitte. 
40
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.