Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Dreimal kommt des Tages pünktlich 
Hans der wackre, treubesorgte. 
Er allein darf zu mir kommen, 
Weiß im Haus von meinem Hiersein, 
Schweigt, es kostet seinen Kopf sonst. 
Oft hat man mich zwar gesehen, 
Wann ich als des Hauses Ahnfrau, 
Bin gespenstisch umgewandelt, 
Keiner kennt, doch jeder flieht mich. 
Neunundzwanzig lange Jahre 
Trag' ich so mein einsam Dasein, 
Könnt' ich doch von schwerer Schuld mich 
Ledig sprechen, wär' ich glücklich, 
Gern wollt' ich noch Härtres dulden 
Als mein Leben also fristen. 
Hier schöpft tief die Arme Atem 
Unstät, heiß als wie im Wahnsinn 
Codern ihre tiefen Augen. 
Schluchzend schlingt sie ihre Arme 
Krampfhaft um den Neugeschenkten. 
Mutter! spricht nun Walther bebend 
Er, der Mörder meines Vaters 
Ist allein Schuld an dem Unheil. 
Du bist deines Herzens Stimme 
Nur gefolgt, herzliebe Mutter. 
Warum aber, fragt er wild nun, 
Warum hast den Tod des Vaters 
Nicht gerächt an seinem Mörder? 
haben oft doch schwache Frauen 
Gräßlich Rache schon genommen. 
Furchtbar blitzen seine Augen. 
Blutge Rache soll dir werden 
Armer Vater an dem Mörder. 
Hheut soll ihm zum letztenmale 
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