fullscreen: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Aber nicht, mich zu beleid'gen. 
Jeder Mensch hat seine Ehre, 
Auch der fahrende Scholare 
Ohne Namen, ohne Habe, 
Niemand wags, sie anzutasten. 
Heilig ist der Minne Feuer, 
Das in unsern Herzen glühet, 
Der die Flammen selbst entzündet, 
Er wird uns zusammenführen; 
Doch hat anders ers beschlossen 
Nun, dann müssen wir es tragen. 
Müßt ich doch mich selbst verachten, 
Wollt' ich gegen mein Gewissen, 
Gegen Rameusehre handeln. 
Nach Belieben, Herr Magister, 
Eisig spricht der Bürgermeister. 
Willibald und Wallther stiegen 
Schweigend kurz darauf zu Pferde. 
In des Freundes düsterm Antlitz, 
Jener las des Vaters Antwort. 
Doch so sehr es ihn auch drängte, 
Mochte er den Freund nicht quälen, 
Schwieg drum, bis aus freien Stücken 
Der sein Herz vertrauend öffne. 
Walther wirft noch einen letzten 
Blick hinauf zum Erkerfenster, 
Wo des holden Mägdleins Augen 
Angstvoll fragend niedergrüßen. 
Straff faßt er des Rosses Zügel 
Und läßt kecken Wurfes seine 
Locken in den Nacken fliegen. 
Liebste, werde Dich erkämpfen, 
Gilt es auch den Himmel stürmen, 
Oder Dich der Höll entreißen, 
Murmelt leis er, fest entschlossen. 
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