von Mutter Natur verliehenen Gut der Polsterung
nachhelfen konnten.
Aber ich wollte eigentlich dieses Haus noch aus
einem anderen Grund erwähnen. Denn trat man
am Sonntag durch den Torbogen aus dem Kirch—
hof, so fiel der Blick aus die beiden Dorfwächter,
zwei mit Hellebarden bewaffnete Männer, welche
während des Gottesdienstes die Runde im Dorf
gemacht und am Schluß desselben vor der vorhin
genannten Kellertür Aufstellung genommen hatten.
Nun war ja die Predigt nicht immer gleich lang.
Wer wollte sie darum tadeln, wenn sie „das Aus—
läuten“ gleich nebenan in der „Krone“ oder weiter
abwärts zwischen dieser und dem Lamm „beim W.“
erwarteten?
Auch der „W. .. .sschorsch“ war wie der Sohn
des Lammswirtes mein guter Freund, und diese
Freundschaft fand ihren Ausdruck in mancher Extra—
semmel, die mir die kleine, zarte Frau W. zusteckte,
vor allem aber in dem unverwehrten Zugreifen
zu dem hoch aufgeschütteten Malz im oberen Stock—
werk oder in einem Glas „Würze“, welche in einem
mit langem Horngriff versehenen Glas aus der Sud—
pfanne herausgeholt wurde.
In das Gastzimmer selbst kam ich nur, wenn
draußen an der Schenke niemand zu sehen war, und
dann blieb ich bescheiden wie die übrige Dorfjugend
mit meinem Schlotterkrug an der Tür stehen, bis mir
aus dem blechernen Maß durch 'den Trichter das
„Seidlein“ eingegossen war, welches für den Bedarf
unseres Haushaltes nicht nur reichen mußte, sondern
oft noch zum Teil zu einem „warmen Bier“ für den
folgenden Tag aufgehoben wurde.