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blenden, vielweniger das prüfende Publikum hin—
ter das Licht zu führen. Venedigs ganz zu Bo—
den liegender Handel braucht viele unausgesetzt
glückliche Zeiten zu seiner Erholung. Nicht aber
die Zeit allein, sondern baare Summen, können
diesem vormals berühmten Handelsplatz wieder
aufhelfen. Sind wol von der französischen Re—
gierung solche Vorschußgelder zu erwarten? Und
selbst auf diesen Fall, müßte Frankreich auf dem
Mittelländischen Meer zuvor die Uebermacht ha—
ben, ehe Venedig die Produkte von Welschland
und der Türkei, an Deutschland um einen lo—
ckenden Preis abgeben, und von dieser Seite
den Alleinhandel an sich ziehen könnte. Nehmen
wir auch diesen Fall an, so ist der Gewinnst
offenbar für Frankreich berechnet, welches nach
und nach, größere Tirannei mit den Levantischen
Waaren treiben wird, als jene, die es den Eng—
ländern mit den Ost- und Westindischen Arti—
ckeln, zum Vorwurf macht. Ein großes und un—
trügliches Vorspiel davon ist die in ganz Italien
mit Beschlag belegte Seide, womit Napoleon
seine Fabriken aufs neue beleben, und durch
diese, die Herrschaft über die Moden seinem
Reich wieder zueignen will. Als noch vor sech—
zig Jahren und darüber, unermeßliche Summen
für