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schleichen Gelegenheit fand, so darf sie doch
nur in einer fremden Hülle sich allda blicken las—
sen. Heil diesen Blättern, auf welchen die War—
heit, weder geschminkt, noch verunstaltet, sich
zeigen wird. Ihre Bestimmung ist nicht der
Pallast, oder das Museum, sondern die Woh—
nung des friedlichen Bürgers und Landmannes,
dem man so gerne das Ziel verrücken, und in
genauer Ansicht seines eigenen Zustandes sowol,
als seines Vaterlandes, eine falsche Brille auf—
stecken mögte. Der Verfasser ist mit seiner An—
sicht des dermaligen Zustands der Dinge in
Deutschland nicht zudringlich. Er macht auch
auf Untrüglichkeit seiner Behauptungen, nicht
den mindesten Anspruch. Doch wird geprüfte
Wahrheit seiner Feder heilig sein, und, wenn
er hie und da aus Erfahrung redet, aller Zu—
satz davon verbannet bleiben. Ohne Rührung
kann freilich ein Deutscher die Erniedrigung sei—
nes Vaterlandes nicht einmal ansehen, vielwe—
niger persönlich empfinden und öffentlich davon
reden. Hält er jedoch seine Leidenschaften dabei
im Zügel, so ist er ein desto glaubwürdigerer
Zeuge und kein Vernünftiger wird ihm das
Vorurteil der Uebereilung, oder wie es sonst
heissen mag, entgegen stellen. Dieser Abhand—
lung